COTTBUS. Nach einer erneuten Messerattacke in Cottbus hat die Polizei zwei Syrer im Alter von 15 und 16 Jahren festgenommen. Auf richterliche Anordnung hin wurden die Wohnräume der tatverdächtigen Jugendlichen durchsucht und Beweismittel sichergestellt. Das Tatmesser konnte unweit des Tatortes aufgefunden werden. Wie die Polizei auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT mitteilte, war einer der beiden Syrer bereits zuvor straffällig geworden.
Vor dem Einkaufszentrum „Blechen Carré“ in Cottbus war es am Mittwoch zu einem Messerangriff gekommen. Mehrere Jugendliche gerieten an der dortigen Straßenbahnhaltestelle in Streit. Nach Polizeiangaben kam es nach der verbalen Auseinandersetzung und einer Beleidigung zu einer Rangelei. Aus einer Gruppe syrischer und deutscher Jugendlicher im Alter zwischen 16 bis 18 Jahren heraus wurde ein 16jähriger Deutscher von einem Syrer gegen eine stehende Straßenbahn gedrückt.
Dieser schlitzte ihm mit einem Messer die linke Gesichtshälfte auf. Der Verletzte wurde nach einer medizinischen Erstversorgung zur weiteren Behandlung ins Carl-Thiem-Klinikum gebracht. Die Polizei ermittelt jetzt wegen schwerer Körperverletzung gegen den Messerangreifer.
Polizeiinterna verbreiten sich in den sozialen Netzwerken
Ein Zeuge will darüber hinaus gesehen haben, daß der syrische Jugendliche dem Deutschen nicht nur eine Schnittwunde im Gesicht zugefügte, sondern ihm auch in die Hand stach, berichtet die Lausitzer Rundschau.
Wie ein Polizeisprecher der JF bestätigte, verbreitete sich kurz nach der Tat in den sozialen Netzwerken ein Screenshot des Einsatzberichtes mit Telefonnummern und Adressen der Beteiligten. Die Behörden leiteten deshalb Ermittlungen wegen Geheimnisverrats ein.
Unterdessen kündigte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) an, die Polizeipräsenz in der Innenstadt zu verstärken. „Wir werden Sorge dafür tragen, daß sich die Menschen in dieser Stadt weiter sicher fühlen können.“
Mit Unterstützung der #Bereitsschaftspolizei laufen wir ab morgen verstärkt im Innenstadtbereich von #Cottbus Streife. Wir – für Ihre #Sicherheit!
— Polizei Brandenburg (@PolizeiBB) 17. Januar 2018
Ehepaar sollte „Respekt“ bekunden
Erst am Freitag waren ein Mann (51) und seine Frau (43) Opfer einer Attacke geworden. Sie wollten das Einkaufszentrum „Blechen Carré“ betreten, als drei Syrer (14, 15 und 17) sie angriffen. Die Asylbewerber forderten, die 43jährige Frau solle ihnen „Respekt“ bekunden und verlangten am Eingang den Vortritt.
Einer der Täter zog ein Messer. Ein Passant griff jedoch rechtzeitig ein. Wachleute hielten den 14jährigen fest, bis die Polizei eintraf. Es stellte sich heraus, daß er bereits mehrfach wegen Gewalttaten aufgefallen war.
Laut Nachrichtenagentur dpa beriet sich Oberbürgermeister Holger Kelch (CDU) anschließend mit den zuständigen städtischen Dienststellen und der Polizei. Gemeinsam sei entschieden worden, daß der 15 Jahre alte Jugendliche und sein Vater aus Cottbus und dem Spree-Neiße-Kreis wegziehen müßten, sagte Stadtsprecher Jan Gloßmann. Dazu werde die Ausländerbehörde eine sogenannte negative Wohnsitzauflage erteilen. (ha)