MÜNCHEN. Die CSU hat ihre Entscheidung über einen möglichen personellen Neubeginn an der Parteispitze vertagt. Parteichef Horst Seehofer kündigte einen Beschluß für den 4. Dezember an. An diesem Tag wird der Vorstand der CSU erneut zusammentreffen.
Zuvor hatte es Verwirrung über eine mögliche Einigung gegeben. Der Bayerische Rundfunk hatte gemeldet, Seehofer werde vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten und der bisherige Finanzminister Markus Söder (CSU) ihn beerben. Seehofer wäre laut dieser Einigung weiterhin Vorsitzender der Christsozialen geblieben. Söder verfügt vor allem in der Landtagsfraktion über großen Rückhalt.
Schlechtestes Ergebnis seit 1949
In den Wochen seit der Bundestagswahl, bei der die CSU ihr schlechtestes Ergebnis seit 1949 einfuhr, war der innerparteiliche Druck auf Seehofer ständig gewachsen. Zuletzt hatten die Bezirksverbände München, Oberfranken und Oberpfalz seinen Rücktritt gefordert.
Eine personelle Trennung zwischen Parteichef und Ministerpräsident wäre für die CSU nichts Neues. In der Vergangenheit amtierten bereits Hans Ehard, Alfons Goppel, Max Streibl, Edmund Stoiber und Günther Beckstein ohne gleichzeitig Parteivorsitzende zu sein.