BASEL. Der Schweizer Kabarettist und Schriftseller Andreas Thiel beendet seine Laufbahn wegen Bedrohungen von Moslems und Linksextremen. „Einige fanatische Muslime und noch mehr intolerante Linke wie der Eierwerfer versuchen seit drei Jahren, meine öffentlichen Auftritte zu verhindern“, sagt der mehrfach gekrönte Preisträger der Basler Zeitung. Erst vor kurzem war Thiel während eines Auftritts mit Eiern beworfen worden – „eine eher originelle Episode in der langen Liste von Bedrohungen, Beschimpfungen und physischen Attacken“.
Doch solche Angriffe verfehlen ihr Ziel nicht, meint der libertäre Satiriker. „Das Publikum kriegt Angst. Keiner kann sich einen gemütlichen Unterhaltungsabend mit Polizeiaufgebot vorstellen.“ Einige Häuser hätten sich aus Angst vor Terroranschlägen von ihm abgewendet. „Andere Theater gaben dem Druck nach, der von außen auf sie ausgeübt wird.“ Zwar gefiele ihnen seine Satire, aber allein schon wenn sein Name im Programm stehe, hagele es Beschimpfungen.
Scharfe Kritik an linker Szene
Mittlerweile organisiere der Kabarettist, der regelmäßig gegen subventioniertes Theater wettert, seine Säle vorwiegend privat. „Aber wenn der Pösteler jeden Tag beim Austragen von Post von Postgegnern bespuckt wird, sucht er sich früher oder später einen anderen Job.“
Scharf kritisiert Thiel die linke Szene. Diese sei dabei, „hinabzusinken in einen Sumpf, der eigentlich braun ist“. Mit Rechten habe er bislang keine Probleme gehabt, obwohl er sich als vegetarischer Impfgegner auf der Bühne über Fleischesser lustig mache und Landwirtschaftssubventionen ebenso kritisiere wie Tierversuche.
Die Attacken und Bedrohungen hätten vor allem nach einem islamkritischen Artikel in dem Schweizer Wochenmagazin Weltwoche begonnen. Darin schrieb Thiel, „der Koran ist ein einziger Aufruf zu Gewalt, eine Anleitung für Krieg und Unterdrückung“ sowie der „Kern des Übels“. Seither erhält der Autor Morddrohungen und tritt nur noch unter Polizeischutz auf. (ls)