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Tag der Deutschen Einheit: Bei den Ostdeutschen beißen Tugendwächter auf Granit

Tag der Deutschen Einheit: Bei den Ostdeutschen beißen Tugendwächter auf Granit

Tag der Deutschen Einheit: Bei den Ostdeutschen beißen Tugendwächter auf Granit

Deutschlandfahne
Deutschlandfahne
Deutschlandfahne vor bewölktem Himmel Foto: picture alliance/ dpa
Tag der Deutschen Einheit
 

Bei den Ostdeutschen beißen Tugendwächter auf Granit

Die Ostdeutschen haben einen schärferen Blick dafür, wie sich das Land unter Angela Merkel zum Negativen verändert hat. Im Osten wird noch Klartext geredet, Politische Korrektheit hat hier keine Chance. Mit einer Spaltung des Landes hat das aber nichts zu tun. <>Ein Kommentar von Jörg Kürschner.<>
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Kein Witz, aber am Tag der Deutschen Einheit 2017 wird über eine neue Spaltung des seit 1990 vereinigten Landes diskutiert. Ernsthaft. Anlaß ist das im positiven Sinne nachhaltige Wahlergebnis vom 24. September. Genauer gesagt geht es um den Wahlerfolg der AfD. Nach der Deutschen Partei Ende der fünfziger Jahre ist erstmals einer Partei rechts von der Union der Einzug in den Bundestag gelungen.

Noch immer sind viele Politiker und Journalisten fassungslos, betreiben Ursachenforschung. Wie so oft, wenn nach ihrem Verständnis politisch etwas schiefläuft, sind die bösen Ossis schuld. Insbesondere der ostdeutsche Mann ist in den Fokus geraten, der nach Angaben der Meinungsforscher besonders häufig sein Kreuzchen bei der AfD gemacht hat. Aus Protest, Unzufriedenheit, Frust?

Tugendwächter haben in Ostdeutschland keine Chance

Bereits vor einem Jahr war während der heftigen Demonstrationen auf der zentralen Einheitsfeier in Dresden deutlich geworden, daß nicht alle Menschen dem späteren CDU-Wahlslogan folgend „gut und gerne in Deutschland leben“. Mögliche Ursachen sind häufig benannt worden: Fehlende Renteneinheit, westdeutsche Arroganz, Abwertung ostdeutscher Biographien. Und seit Herbst 2015 die Flüchtlingskrise. Die Einwanderung von über einer Million Menschen aus fremden Kulturkreisen besorgt die Menschen zwischen Kap Arkona und dem Erzgebirge. Zu Recht.

Die revolutionserfahrenen Ostdeutschen haben offenbar einen schärferen Blick als die Westdeutschen dafür, wie sich das Land seitdem verändert hat. Zum Nachteil. Nicht nur in Berlin-Neukölln oder Duisburg-Marxloh, wo kriminelle Clans den Alltag prägen und die Polizei auf dem Rückzug ist. Anders als viele Westdeutsche lassen sich die Ostdeutschen nicht einreden, Scharia-Richter und Parallelgesellschaften seien in Folge einer globalisierten Welt hinzunehmen.

Es muß möglich sein, die massiven Probleme muslimischer Einwanderer deutlich anzusprechen. Die Fesseln der Politischen Korrektheit mögen in Frankfurt am Main wirken, in Frankfurt an der Oder ist es um die Deutungshoheit der Tugendwächter schlecht bestellt. Dort wird Klartext geredet und dementsprechend abgestimmt. In Westdeutschland dagegen scheinen viele Menschen entwöhnt, der veröffentlichten, meist moralisch aufgeladenen Meinung zu widersprechen.

Die „Flüchtlingskanzlerin“ Angela Merkel hat Deutschland und Europa gespalten

Das ist sicher ein Unterschied, der am Wahltag sichtbar geworden ist. Das ist aber keine Spaltung zwischen Ost und West, denn die AfD hat auch im Westen gut abgeschnitten, ist ein gesamtdeutsches Phänomen. Das gesamte Land und Europa gespalten hat vielmehr die „Flüchtlingskanzlerin“ Angela Merkel. Ihr skandalöses Eingeständnis, es „liege nicht in unserer Macht, wie viele nach Deutschland kommen“, hat ihr Totalversagen offenbart.

Ein in Ost und West unterschiedliches Wahlergebnis taugt also nicht, um am Nationalfeiertag eine Spaltung herbeizureden. 28 Jahre hat der Todesstreifen die Deutschen getrennt, vor 28 Jahren ist die Mauer gefallen. Dieses historische Ereignis war, ist und bleibt ein Grund zur Freude, ungeachtet tagespolitischer Aufgeregtheiten und Empörungen.

Deutschlandfahne vor bewölktem Himmel Foto: picture alliance/ dpa
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