WIESBADEN. Bis zu drei Viertel der Inhaftierten in hessischen Gefängnissen sprechen kein oder schlecht Deutsch. Das ergab eine Antwort von Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) auf eine SPD-Anfrage, die der Bild-Zeitung vorliegt. In der Justizvollzugsanstalt Wiesbaden haben demnach 75 Prozent der Häftlinge Probleme mit der deutschen Sprache.
In sieben von 17 aufgelisteten Einrichtungen hat mindestens jeder zweite Insasse Schwierigkeiten mit Deutsch. In Hünfeld weisen 65 Prozent, in Frankfurt I und Dieburg 60 Prozent sowie in Butzbach 50 Prozent der Inhaftierten Sprachmängel auf.
„Es gibt ganz klar einen Zusammenhang zwischen fehlenden Deutschkenntnissen, Scheitern im Bildungs-System, Drogen und der Chance, früher oder später in Haft zu kommen. Diesen Cocktail des Scheiterns wollen wir durchbrechen“, sagte Kühne-Hörmann. Von den rund 4.700 Häftlingen in Hessen hatten 2016 rund 1.800 Deutschkurse belegt. (ls)