ESSEN. Der Bischof des katholischen Bistums Essen, Franz-Josef Overbeck, hat zu mehr Offenheit aufgerufen. Christen sollten ihre Gewohnheiten ändern und ihre Denkmuster erneuern, sagte Overbeck in seiner Predigt zur Osternacht. Sie müßten „Nostalgie und falsche Sehnsucht nach einer geschlossenen Heimat mit Grenzen“ aus sich tilgen und zugleich „Mut zu einer offenen Gesellschaft und einer offenen Kirche aufbringen“.
Die aktuellen Gefährdungen seien groß. Viele Menschen spürten dies intuitiv. „Ob es um die Sicherheit auf der Welt geht, um die Freiheit vieler Menschen, um das Gut der Menschenwürde, um das unbedingte Eintreten für das Gemeinwohl aller, ob wir auf Europa schauen oder auf die Stimmungsmache in unseren eigenen Land, auf das Getriebensein von Ängsten und den Mißbrauch von Medien und öffentlicher Meinung zu Gunsten kurzfristiger Siege.“
Aufstand gegen die Lüge
Überall gelte für Christen: „Der Aufstand für das Leben gegen die Mißgunst, gegen die Angst, gegen die Unsicherheit, gegen den Krieg, den Terror und die beliebige Meinung, gegen die Lüge und gegen die Uneinigkeit, das gehört zu uns!“
Overbeck sorgte mit Äußerungen zur Asylkrise und zu Flüchtlingen schon mehrfach für Schlagzeilen. So rief er die Deutschen dazu auf, sich Asylbewerbern anzupassen. „So wie die Flüchtlinge ihre Lebensgewohnheiten ändern müssen, werden auch wir es tun müssen“, sagte der Bischof 2015.
„Unser Wohlstand und die Weise, in Frieden zu leben, werden sich ändern.“ Wenig später verglich er die von einigen Unionspolitikern geforderten Transitzonen für Asylbewerber mit Konzentrationslagern, entschuldigte sich aber kurz darauf für den Vergleich. (krk)