DÜSSELDORF. Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) hat den Vorwurf der Doppelmoral zurückgewiesen. Anlaß ist ein Foto, das der CDU-Politiker Thomas Eusterfeldhaus am Montag in den sozialen Netzwerken verbreitete. Darauf ist zu sehen, wie Löhrmann aus ihrem Audi-A8-Dienstwagen in ein umweltfreundliches Hybrid-Fahrzeug umsteigt, das sie als Wahlkampf-Auto nutzt. „Grüne Doppelmoral: Erst mit dem dicken Audi A8 fahren und dann für den Wähler schnell umsteigen ins umweltfreundliche Hybrid-Auto“, schrieb Eusterfeldhaus dazu auf Twitter.
Grüne Doppelmoral: erst mit dem dicken Audi A8 fahren und dann für den Wähler schnell umsteigen ins unweltfreundliche Hybrid-Auto. #ltwnrw pic.twitter.com/beJhKZVtXY
— ThomasEusterfeldhaus (@teusterfeldhaus) 10. April 2017
Doch Löhrmann wies den Vorwurf zurück. Den Dienstwagen nutze sie als Ministerin, das Hybrid-Auto im Wahlkampf. Weil sie unterwegs zu seinem Wahlkampftermin gewesen sei, habe sie die Fahrzeuge gewechselt, um so eine saubere Trennung zwischen ihrer Funktion als Ministerin und der als Grünen-Wahlkämpferin zu garantieren. Auf die Frage, warum sie als Ministerin nicht ebenfalls ein umweltfreundliches Fahrzeug nutze, antwortete Löhrmann, die deutsche Automobilindustrie sei leider noch nicht so weit.
Im Gegenteil! Saubere Trennung zwischen Ministerinnen-Dienstwagen und Wahlkampfauto. Wie sich das gehört ? #ltwnrw @gruenenrw https://t.co/eF9em8E22d
— Sylvia Löhrmann (@SylviaLoehrmann) 10. April 2017
Der Vorfall erinnert an den Grünen-Bundestagsabgeordneten Hans-Christian Ströbele. Dieser zeigt sich immer gern als passionierter Radfahrer. 2009 war allerdings zu beobachten, wie er zu einem Wahlkampftermin in seinem Berliner Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg per Fahrrad erschien und nach der Podiumsdiskussion auch wieder davonradelte. Allerdings nur ein paar Straßen weiter. Dann stieg er vom Rad ab und verfrachtete es in ein Auto, mit dem er dann weiter fuhr. (krk)