BERLIN. Der Grünen-Politiker Volker Beck hat nach einem Sturm der Entrüstung im Netz seine Aussagen relativiert, Deutsche sollten in Migrantenvierteln die vorherrschende Fremdsprache lernen. Auf seiner Facebook-Seite schrieb er von Klicks-orientierten „Verdrehungen im Netz“ und betonte, daß wer in Deutschland leben wolle, Deutsch lernen, verstehen und sprechen müsse: „Niemand muß in Deutschland eine andere Sprache lernen, um Zuwanderer und Flüchtlinge zu verstehen, sondern diese müssen Deutsch lernen.“
Etwas anderes sei es bei Polizei und Sozialarbeitern: „Hier brauchen wir mehr interkulturelle Kompetenz und auch ausreichend Personal mit einschlägigen Sprachkenntnissen.“
„Aber wenn einem das wirklich wichtig ist, soll man diese Sprache lernen.“
Mit einem Interview auf n-tv hatte Beck für Unmut in den sozialen Netzwerken gesorgt. Auf die Frage, wie Integration gelingen solle, wenn in manchen Stadtteilen nicht einmal mehr Deutsch gesprochen werde, antwortete er: „Da gibt es ein bißchen ein Unwohlsein, weil man das Gefühl hat, man bekommt was nicht mit. Aber wenn einem das wirklich wichtig ist, soll man diese Sprache lernen, dann kriegt man auch mit, was da läuft.“
Beck kritisierte in dem Gespräch, daß andere Länder mit der Problematik „entspannter“ umgingen und verwies auf Gegenden in den USA, in denen mehrheitlich Mexikaner oder Chinesen wohnten.
CDU und Grüne lehnen Vorschlag ab
Becks eigene Partei lehnte den Vorschlag ab. „Aufgabe der Politik sollte momentan eher sein, zu überlegen, wie man den Neuankömmlingen möglichst schnell Deutsch beibringt“, hieß es laut Bild-Informationen in der Parteispitze der Grünen.
Auch die CDU kritisierte die Äußerungen. „Dann könnten wir jegliche Integrationsanstrengungen auch gleich unterlassen. Die deutsche Sprache zu lernen, ist der erste und wichtigste Baustein zur Integration“, sagte Christina Schwarzer, CDU-Bundestagsabgeordnete aus Berlin-Neukölln. (gb)