BERLIN. Mehr als 600 Abschiebungen per Flugzeug sind im vergangenen Jahr gescheitert. Insgesamt mußten 637 Rückführungen abgebrochen werden. Häufigster Grund (332 Fälle) war der gewalttätige Widerstand der abgelehnten Asylbewerber. In 160 Fällen weigerten sich Fluglinien oder Piloten, die Abschiebungen durchzuführen, berichtet die Bild-Zeitung.
Besonders oft weigerte sich dabei die Lufthansa (46), die Asylsuchenden in ihre Heimatländer auszufliegen. Aber auch Air Berlin (23) und Germanwings (20) lehnten die Mitnahme ab. Hinzu kommen 108 Fälle, bei denen die Ausreisepflichtigen plötzlich erkrankten.
Auch in anderen Ländern ein Problem
Auch in anderen Ländern gibt es ähnliche Probleme. So mußten die belgischen Sicherheitsbehörden am Mittwoch abend die Abschiebung eines aus Kamerun stammenden Mannes abbrechen, nachdem dieser angefangen hatte, im Flugzeug herumzuschreien. Daraufhin bekam der aggressive Asylsuchende Unterstützung von mehreren Passagieren, darunter auch zwei Deutschen.
Der illegal eingereiste Kameruner und seine Unterstützer wurden des Flugzeuges verwiesen. Während der Asylsuchende nun bei einem späteren Flug abgeschoben werden soll, droht seinen Helfern ein Strafverfahren wegen der Beteiligung an einem Aufruhr und Beamtenbeleidigung, berichtet die Nachrichtenagentur Belga. (ho)