BERLIN. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes hat die Wiedereinführung des Meisterbriefs gefordert. Dieser solle wieder „Zulassungsvoraussetzung im Handwerk“ sein, sagte Geschäftsführer Felix Pakleppa. „Der Meisterbrief sichert eine gute und qualifizierte Ausbildung für den Nachwuchs, schützt die Verbraucher und ist gelebte Mittelstandspolitik.“ Der Verband wünscht sich dies als Thema der kommenden Bundestagswahl.
Die deutsche Handwerksordnung wurde 2004 reformiert. Dabei wurde die Zahl der meisterpflichtigen Handwerke von 94 auf 41 reduziert. Für das Baugewerbe habe das eine Verschlechterung bedeutet, kritisierte Pakleppa. So sei beispielsweise bei den Fliesenlegern die Zahl der Betriebe von rund 12.000 auf derzeit rund 72.000 gestiegen. Gleichzeitig werden aber nur noch halb so viele Lehrlinge und nur noch ein Fünftel so viele Meisterschüler ausgebildet.
Diese Entwicklung führe zu erheblichen Qualitätsverlusten in den betroffenen Handwerken. Bei den Betrieben handele es sich größtenteils um „Ein-Mann-Betriebe oder Solo-Selbständige, darunter viele aus Süd- und Osteuropa“. Vor allem Kleinunternehmen würden sich aber nicht lange auf dem Markt halten. Den Schaden hätten am Ende die Bauherren, die auf den Kosten für die Beseitigung von Mängeln sitzenblieben. (FA)