WIEN. Der Chef der Österreichischen Bundesbahnen, Christian Kern, soll neuer österreichischer Bundeskanzler und Chef der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) werden. Der Wiener löst damit Werner Faymann ab, der vergangene Woche von beiden Ämtern zurückgetreten war.
Kern setzte sich gegen seinen innerparteilichen Konkurrenten Gerhard Zeiler durch, berichteten österreichische Medien übereinstimmend. Die Personalie sollte erst am Freitag bekannt gegeben werden. Kern und Zeilen hatten zuvor mit dem Interimschef der SPÖ, dem Wiener Oberbürgermeister Michael Häupl, über die Zukunft der Partei gesprochen.
Faymann war auf Grund mangelnden Rückhalts in der SPÖ und deren schlechtem Abschneiden bei der Bundespräsidentenwahl zurückgetreten. Die rot-schwarze Regierungskoalition steht derzeit unter Druck. Seit Monaten sinken die Umfragen der SPÖ und der Österreichischen Volkspartei. Die FPÖ stieg zuletzt in Umfragen zur stärksten Partei auf. Bei der ersten Runde der Bundespräsidentenwahl erhielt der Kandidat der SPÖ lediglich 11 Prozent der Stimmen. FPÖ-Mann Hofer bekam 35 Prozent der Stimmen und tritt nun in der Stichwahl am 22. Mai gegen den Grünen-Politiker Alexander Van der Bellen an. Umfragen prognostizieren ein Kopf-an-Kopf-Rennen. (ls)