DÜSSELDORF. Die Gefängnisse in Nordrhein-Westfalen sind an ihrer Kapazitätsgrenze. Lediglich 239 Haftplätze waren am Montag noch verfügbar, zitiert die Rheinische Post aus einem internen Bericht des Justizministeriums. Alleine zwischen dem 7. März und 11. April stieg demnach die Häftlingszahl noch einmal von 16.480 auf 16.644 Personen.
„Dieser Zustand ist eine Katastrophe“, kritisierte der Landesvorsitzende des Bundes der Strafvollzugsbediensteten, Peter Brock. „Momentan haben wir täglich zwischen fünfzehn und zwanzig Neuaufnahmen.“ Bald könne niemand mehr aufgenommen werden. Bereits im vergangenen Monat sagte Brock, er habe den Eindruck, aus politischen Gründen werde mit den Zahlen verhalten umgegangen.
Auch in anderen Bundesländern schlägt die Gewerkschaft Alarm. „Landesweit berichten mir Bedienstete aus den Justizvollzugsanstalten von einer mehr als angespannten Belegungssituation“, gab der Landesvorsitzende von Baden-Württemberg, Alexander Schmid, am Montag bekannt. Grund sei vor allem der „dramatische Anstieg“ der Untersuchungshäftlinge. (FA)