Wer glaubt, politisch korrekte Berichterstattung und das Gefühl, von den Medien belogen zu werden, sei auf Deutschland begrenzt, der sollte auch nach Schweden schauen. Hier beschweren sich die Leser schon seit längerer Zeit, Journalisten verschleierten die wahren Ausmaße und Auswirkungen der Einwanderungswelle. Jetzt aber eskaliert die Wut über die „vierte Gewalt“. Das Wort von der „Lügenpresse“ macht die Runde, wie die Skandinavien-Korrespondentin des Tagesspiegel einräumen mußte.
Aktueller Anlaß sind die sogenannten „Ikea-Morde“. In einer Filiale der Möbelkette im mittelschwedischen Västerås ermordete ein abgelehnter Asylbewerber aus Eritrea willkürlich Einheimische – offenbar aus Wut über die Behörden-Entscheidung. Obwohl sowohl Polizei als auch Medien diesmal dem öffentlichen Druck nachgaben und gegen die gängige Praxis die Herkunft des Täters vermeldeten, hatten viele Schweden die Nase voll. Denn die weiteren Hintergründe erfuhren sie nicht aus den Mainstream-Medien, sondern in sozialen Netzwerken. Diese verzeichneten plötzlich mehr Zugriffe als die Web-Auftritte der öffentlich-rechtlichen TV- und Radiostationen zusammen.
Die Realität ist eine andere
Die etablierte Presse insgesamt sah sich einem Shitstorm ausgesetzt. Die Leser überhäuften die großen Tageszeitungen und Fernsehsender mit Manipulationsvorwürfen. Der Aufschrei wurde so groß, daß sich das Boulevardblatt Aftonbladet veranlaßt sah zu beteuern, alles richtig dargestellt zu haben. Ein Kolumnist schrieb, eine solche Negativ-Reaktion der Leserschaft habe er noch nie erlebt. Der Glaubwürdigkeitsverlust des Journalismus sei nicht das „Hirngespinst eines Häufleins Verwirrter“, schrieb ein angesehener schwedischer Medienexperte, sondern inzwischen ein Massenphänomen. Die Verantwortlichen dürften es nicht abtun.
Die Unzufriedenheit steigt, weil die Schweden die Realität, in der das skandinavische Land nach Deutschland die meisten Einwanderer aufnimmt, anders wahrnimmt, als die Medien sie darstellen. Während die Berichterstattung romantisierende Züge annimmt, finden sich die Probleme der Einheimischen mit der Migration nicht wieder. Die Zahl der Vergewaltigungen steigt rapide, wobei es zu berücksichtigen gilt, daß in Schweden viel schneller als bei uns der Vergewaltigungsvorwurf erhoben wird.
Doch unabhängig davon ist es absolut tabu, die Explosion bei diesen Delikten in Zusammenhang mit den vor allem allein einreisenden Männern aus Afrika und Nahost zu bringen. Unter den Sex-Tätern befanden sich bereits 2005 fünfmal mehr Ausländer als Schweden. Aktuellere Zahlen gibt es nicht, dabei gehören Vergewaltigungen inzwischen zur Tagesordnung.
Wird auch die amtliche Statistik manipuliert?
Kritiker vermuten, die fehlende Fortschreibung der Statistik habe „politische Gründe“. Von „Zehntausenden Frauen“ schreibt die Bloggerin Julia Caesar, die auf dem Altar des Multikulturalismus“ geopfert würden. Die Bedeutung des Problems machen die Zahlen klar: In Schweden fanden 2014 durchschnittlich jeden Tag mehr als 18 bei der Polizei angezeigte Vergewaltigungen statt – und das bei nur 9,5 Millionen Einwohnern. Sowohl die Dunkelziffer als auch die Zahlen für 2015 dürften weit höher liegen. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die Zahl der Vergwaltigungen und sexuellen Nötigungen bei 13 pro Tag, allerdings wohnen hier achtmal mehr Menschen. Fakten zu den Verbrechen finden die Leser nicht in ihren Zeitungen, sondern in Blogs und sozialen Netzwerken, die immer mehr zur Gegenöffentlichkeit werden.
Als besonders krasses Beispiel für die Verdrehung von Tatsachen durch die Medien gilt die Gruppenvergewaltigung einer 45jährigen Schwedin im Februar auf der MS „Amorella“. Sieben Somalis und ein Iraker zerrten die Frau während einer Überfahrt in die Kabine und fielen brutal über sie her. Keiner besaß die schwedische Staatsangehörigkeit. Was dann geschah, hatte nichts mehr mit Lügen durch Weglassen zu tun: Fernsehen und Zeitungen berichteten übereinstimmend – fast alle sogar in ihren Überschriften –, Schweden hätten die Tat begangen. Diese dreiste Lüge hatte zu kurze Beine. Irgendwann sickerte durch, wer wirklich die Vergewaltiger waren. Spätestens seitdem trauen die Einheimischen ihren Journalisten nicht mehr über den Weg.
Informationen finden sich auf „Hetzseiten“
Offenbar auch deswegen entschloß sich die Presse, die Herkunft des „Ikea-Mörders“ zu nennen. Doch das nützte nichts mehr. Die Glaubwürdigkeit ist so stark erschüttert, daß die Leser sich fragten, was denn noch verschwiegen werde. Die Antwort fanden sie auf Blogs, die landläufig als „Hetzseiten“ diffamiert werden.
Diese grenzwertige Einstellung zur vollständigen Information spiegelt sich auch in der Skandinavien-Berichterstattung in Deutschland wider. Während die deutschen Journalisten gern über „ein Erstarken ausländerfeindlicher Kräfte“ (beispielsweise Focus Online) in Schweden schreiben, hat kein einziges Mainstream-Medium hierzulande über die Gruppenvergewaltigung auf der „Amorella“ berichtet. Informationen dazu finden sich auch in Deutschland nur in Blogs und sozialen Netzwerken.
JF 38/15