BERLIN. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) hat die Erlaubnis für eine Lesung der Publizistin Birgit Kelle in einem Düsseldorfer Gymnasium scharf kritisiert. „Der Lesben- und Schwulenverband ist sehr verwundert und erschrocken, daß Birgit Kelle die Möglichkeit erhält, ihre menschenfeindliche Ideologie an einer Düsseldorfer Schule vorzustellen“, empörte sich der nordrhein-westfälische Landessprecher Arnulf Sensenbrenner.
„Durch die Genehmigung des Auftritts wird eine Werbeveranstaltung für Rechtspopulismus und Homophobie an einer Bildungseinrichtung gesponsert.“ Kelle, die sich für eine Stärkung von Müttern einsetzt, hatte zuletzt das Buch „Gender Gaga – Wie eine absurde Ideologie unseren Alltag erobern will“ veröffentlicht.
Petition für die Autorin
„Birgit Kelle geht es nicht um Vielfalt und Akzeptanz, sondern um Abwertung und Ausgrenzung all jener, die nicht ultrakatholischen und rechtspopulistischen Familien- und Geschlechterbildern entsprechen“, echauffierte sich Sensenbrenner. Der Auftritt im Abendprogramm der Schule, die lediglich die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, führt laut dem LSVD-Sprecher zu Ausgrenzung. Ein gefordertes Verbot der Veranstaltung hatte die Schulbehörde zuletzt abgelehnt. In einer Internetpetition „Kein Auftrittsverbot für die Autorin Birgit Kelle“ sprachen sich mehr als 13.000 Unterzeichner gegen das Verbot der Lesung aus.
Eingeladen wurde Kelle von der Frauen-Union innerhalb der CDU. Die Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel verteidigte Kelle gegen die Kritik: „Frau Kelle ist eine anerkannte Autorin, die in vielen TV-Sendungen auftritt. Nur weil einige eine andere Meinung als sie haben, darf ein städtisches Amt doch nicht die ganze Veranstaltung in Frage stellen.“ (ho)