BERLIN. Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hat sich für die Wiedereinführung von Grenzkontrollen ausgesprochen. „Polizeilich gesehen wäre ein Zurück zu Grenzkontrollen die beste aller Maßnahmen“, sagte Wendt der Passauer Neuen Presse. So könnten Straftäter festgesetzt und Asylbewerber wieder dorthin zurückgeschickt werden, wo sie den Schengen-Raum betreten haben.
Wendt verwies dabei auf die kurzzeitigen Grenzkontrollen während des G7-Gipfels in Bayern. Dort habe die Polizei die Erfahrung gemacht, daß „uns plötzlich Tausende Straftäter ins Netz gegangen sind“. Deutschland dürfe „die Drohung, die Kontrollen wieder einzuführen, in Brüssel nicht ohne weiteres vom Tisch nehmen“, forderte der Polizeigewerkschafter.
Zudem forderte Wendt mehr Geld und eine bessere Ausrüstung für die Bundespolizei. „Solange die Politik nicht bereit ist, Geld in die Hand zu nehmen und endlich moderne Technik anzuschaffen, werden wir gegen die Schleuserkriminalität machtlos sein.“ Derzeit würden wegen Geldmangels etwa zahlreiche beschlagnahmte Handys nicht ausgewertet, mahnte Wendt. Insgesamt benötige die Bundespolizei etwa 1.000 Unterstützungskräfte. (ho)