BERLIN. Die Piraten-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus hat einen Landesbeauftragten für Graffiti gefordert. Hierfür solle der Senat jährlich 100.000 Euro zur Verfügung stellen, heißt es in einem entsprechenden Antrag der Fraktion. Auch wenn Graffiti immer noch häufig als Sachbeschädigung wahrgenommen werde, handele es sich dabei um Kunst, begründeten die Piraten den Antrag.
Die „Graffiti-Kunst“ wirke „als künstlerische Ausdrucksform mit sozialräumlicher und integrativer Funktion identitätsstiftend“ und stelle „einen wichtigen wirtschaftlichen, öffentlich erfahrbaren und kommunikativen Faktor des sozialen Lebens in Berlin“ dar.
Graffiti als Wirtschaftsfaktor
Der geforderte Landesbeauftragte solle sich deswegen darum kümmern, daß Graffiti und „Street Art“ mehr Wertschätzung entgegengebracht werde. Zudem solle er freie Wände zum Besprühen beschaffen, einen „Wandkatalog“ erstellen, „Wandpatenschaften“ vermitteln, die Fragen der Müllentsorgung klären und die Graffiti-Szene vernetzen.
„Graffiti und Street Art sind integraler Teil der Berliner Kultur. So gehören sie nicht nur zum Stadtbild sondern sind als Interventionen im öffentlichen Raum eben auch künstlerische Ankerpunkte gesellschaftlicher Diskurse“, sagte der kulturpolitische Sprecher der Fraktion, Phillip Magalski. Darüber hinaus stelle Graffiti auch einen Wirtschaftsfaktor dar, vor allem bezüglich des Tourismus. (krk)