BERLIN. Im Machtkampf um die Führung der AfD hat Frauke Petry ihren Hut in den Ring geworfen. Sie wird am Parteitag im Juni für das Amt des Vorsitzenden kandidieren, kündigte sie im Interview mit JF-TV an.
Ihrem bisherigen Ko-Vorsitzenden Bernd Lucke räumte die sächsische Landes- und Fraktionschefin dagegen keine Chancen mehr ein: „Ich glaube nicht, daß Bernd Lucke politisch noch geeignet ist, diese Partei zu führen und deswegen werde ich, in welcher Form auch immer, auf dem Kasseler Parteitag antreten.“
Lucke habe mit der Initiative „Weckruf 2015“ die Situation eskaliert, kritisierte sie. „Ich denke, er hat sich politisch disqualifiziert. Er hat gegen seine eigene Partei gearbeitet. Das wird von vielen Mitgliedern nicht mehr hingenommen.“
Warnung vor Rechtsruck „maßlose Übertreibung“
Petry sprach sich zudem für eine Doppel- oder Dreierspitze in der Parteiführung aus – und zwar ohne Lucke. „Ich für mich schließe mittlerweile aus, daß ich mit Bernd Lucke in einer Doppelspitze zusammenarbeiten kann.“ Ihr sei wichtig, daß die neue Parteiführung beide Flügel, den Liberalen und den konservativen, repräsentiere.
Gleichzeitig äußerte sich Petry zu ihren Vorstellungen über den künftigen politischen Kurs der AfD. Hierbei brauche es auch eine Abgrenzung nach Rechts. Viele andere Parteien vor der AfD seien daran gescheitert, daß sie diese Grenze nicht oder nur unzureichend gesteckt hätte, warnte sie. Befürchtungen, der AfD drohe ein Rechtsruck, halte sie jedoch für eine „maßlose Übertreibung“.
Es gebe einzelne Personen, denen das nötige politische Urteilsvermögen fehle, sagte Petry in Anspielung auf die beiden Landesvorsitzenden aus Thüringen und Sachsen-Anhalt, Björn Höcke und André Poggenburg, aber das seien Einzelfälle, die nicht für die Gesamtpartei stünden. (krk)
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