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Kontroverse um Nicolaus Fest: Für eine offene Debatte und gegen Mißverständnisse

Kontroverse um Nicolaus Fest: Für eine offene Debatte und gegen Mißverständnisse

Kontroverse um Nicolaus Fest: Für eine offene Debatte und gegen Mißverständnisse

Gespräch mit Nicolaus Fest
Gespräch mit Nicolaus Fest
Interview mit Nicolaus Fest in der aktuellen JF Foto: JF
Kontroverse um Nicolaus Fest
 

Für eine offene Debatte und gegen Mißverständnisse

Kontroverse Reaktionen ausgelöst hat das Interview mit Nicolaus Fest, das in der jüngsten JF erschienen ist. Besonders ein Zitat erregt Anstoß. Ein Kommentar von JF-Chefredakteur Dieter Stein
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Kontroverse Reaktionen ausgelöst hat das Interview mit Nicolaus Fest, das in der jüngsten JF erschienen ist. Fest, bis Ende September 2014 stellvertretender Chefredakteur der Bild am Sonntag, kritisiert im Gespräch mit dieser Zeitung einen herrschenden „Konformitätszwang, der Gegenmeinungen als indiskutabel desavouiert“ und „verheerend für die Meinungsvielfalt“ sei, weil er „jede offene Diskussion erdrückt“.

Fest hatte den Springer Verlag vor einem halben Jahr verlassen, nachdem sich die Bild-Chefredaktion von einem islamkritischen Kommentar distanziert hatte, den er im Juli 2014 in der BamS veröffentlicht hatte. Dort hatte er den Islam als „Integrationshindernis“ bezeichnet.

Im JF-Interview prognostiziert Fest jetzt Deutschland „libanesische Verhältnisse, also ein Land zerrissen vom Gift der Religionen und Ethnien, ohne verbindende Idee, unfähig zur Bewahrung der staatlichen Einheit“.

Tabus verstellen die Debatte

Im Gespräch rechnet Fest ab mit einer von Tabus verstellten Debatte über die massiven Probleme der Integration. Ein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat nun kann oft angetan sein, das Verständnis zu erschweren und einen Einwanderungskritiker zum Fremdenfeind zu stempeln.

Fest, nach eigenen Worten erklärter Atheist, begründet seine Kritik am Islam damit, dieser bedrohe, wofür unser Gemeinwesen stehe: „Freiheitsrechte, Individualismus, Gleichberechtigung“. Auf unsere anschließende Frage „Sind Sie jetzt nicht fremdenfeindlich?“ erwidert er:

„Schlichte Gemüter wie Volker Beck mögen Religionskritik für Fremdenfeindlichkeit halten. Tatsächlich ist Islamkritik so wenig fremdenfeindlich wie die Varusschlacht oder der Kampf der Azteken gegen die Spanier. Im Gegenteil: Wenn das Fremde unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung bedroht, dann wird ’Fremdenfeindlichkeit’ zur gesellschaftlichen Pflicht. Das ist die Konsequenz des republikanischen Appells: Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit!“

In dieser Antwort steckt politischer Sprengstoff und sie fordert eine Debatte heraus. Eine Debatte, die jedoch auch immer wieder erschlagen wird, indem jede Kritik am Islam als „fremdenfeindlich“ und damit indiskutabel erklärt wird.

Ohne den Kontext ist deshalb Fests Aussage („Wenn das Fremde unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung bedroht, dann wird ‘Fremdenfeindlichkeit’ zur gesellschaftlichen Pflicht.“) nicht zu verstehen.

Mißverständnissen entgegentreten

Ich bedaure deshalb, daß wir selbst diesen Satz, um für das Interview zu werben, über soziale Netzwerke in dieser verkürzten Form verbreitet haben. Das aus dem Zusammenhang gerissene Zitat kann nämlich ohne den Sinnzusammenhang leider mißverstanden werden als Aufruf zu Fremdenfeindlichkeit, zu Fremdenhaß.

Das Gegenteil ist unser Anliegen. Die Debatte ist schon genug von Mißverständnissen verstellt. Zu dieser aber dringend notwendigen Debatte trägt Nicolaus Fest bei, weshalb sein Interview vollständig gelesen und diskutiert gehört. Diese Debatte sollte dazu beitragen, eine dramatisch fehlgeleitete Integrations- und Einwanderungspolitik grundlegend zu überdenken, die auch gerade im Interesse hier lebender und integrierter Zuwanderer aller Religionen und Ethnien geändert werden muß.

Interview mit Nicolaus Fest in der aktuellen JF Foto: JF
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