BRÜSSEL. Griechenland benötigt offenbar ein drittes Hilfspaket aus dem dauerhaften Euro-Rettungsschirm ESM. Nach Angaben des Spiegels haben sich Spitzenbeamte aus den Euro-Mitgliedsstaaten in der vergangenen Woche auf weitere Finanzhilfen in Höhe von zehn Milliarden Euro geeinigt.
Auf dieses Geld kann die Regierung in Athen zurückgreifen, wenn das Land sich an den Märkten nicht mehr mit zinsgünstigen Krediten versorgen kann. Noch im September hatte der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündet, sein Land brauche kein drittes Hilfspaket.
Bereits im Vorfeld hatte der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch vor weiteren Zahlungen an Griechenland gewarnt. „Die Bilanz von viereinhalb Jahren Griechenland-Hilfe ist desaströs. Der Schuldenstand beträgt nach neuesten Zahlen der Europäischen Kommission für das laufende Jahr 175,5 Prozent des BIP“, schrieb Willsch in einem Gastbeitrag für das Handelsblatt. Im Mai 2010 habe dieses Defizit noch bei 124,9 Prozent gelegen. „Die Euro-Krise ist nicht vorbei, sie wird 2015 wieder an Fahrt aufnehmen.“ (ho)