STOCKHOLM. Die Schwedendemokraten bleiben auch in diesem Jahr von den Feierlichkeiten zur Verleihung der Nobelpreise im Dezember ausgeschlossen. „Die rechtsextreme Vergangenheit der Partei und das Verhalten ihrer Vertreter heute zeigen einen mangelnden Respekt für das fundamentale demokratische Prinzip der Gleichheit aller Menschen“, teilte ein Sprecher der Nobelstiftung laut einem Bericht der Nachrichtenagentur APA mit.
Gewöhnlich werden die Vorsitzenden der im Parlament vertretenen Parteien zu der Verleihung der Nobelpreise sowie dem anschließenden Bankett eingeladen. Die Schwedendemokraten seien aber keine gewöhnliche Partei, begründete die Nobelstiftung ihre Entscheidung. Sie halte daher an ihrer Praxis von 2010 fest.
Auch Vizeregierungssprecher werden nicht mehr eingeladen
Der Vorsitzende der Schwedendemokraten, Jimmie Åkesson, ist damit der einzige Chef der im Parlament vertretenen Parteien, der nicht zu der Preisverleihung eingeladen ist. Auch wird in diesem Jahr nur der Regierungssprecher eingeladen, nicht aber seine Stellevrtreter, da einer von ihnen von den Schwedendemokraten gestellt wird.
Die Schwedendemokraten hatten bei der Reichstagswahl im September 12,9 Prozent geholt und waren mit 49 Abgeordneten drittstärkste Kraft geworden. Bei der Europawahl im Mai zog sie mit 9,7 Prozent der Stimmen erstmals mit zwei Abgeordneten ins EU-Parlament ein. (krk)