KIEW. Rußland hat Meldungen widersprochen, Wladimir Putin und der Präsident der Ukraine, Pjotr Poroschenko, hätten einen dauerhaften Waffenstillstand für die Ostukraine vereinbart. Rußland sei an der Auseinandersetzung in der Ukraine nicht beteiligt, berichtete die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti.
Anlaß des Dementis ist ein Telefongespräch zwischen Putin und Poroschenko, in dem beide über eine Lösung des Ukraine-Konflikts sprachen. Während Rußland danach Fortschritte bei den Verhandlungen vermeldete, hatte das Kiewer Präsidialamt bekanntgegeben, die Präsidenten beider Länder hätten sich auf eine Waffenruhe verständigt.
Putin präsentiert Friedensplan
Die seit April anhaltenden Gefechte zwischen ukrainischem Militär und prorussischen Separatisten, für die Rußland jede Verantwortung bestreitet, hatten sich in den letzten Tagen verschärft. Die Ukraine und internationale Beobachter beschuldigten Rußland, mit Truppen in die Grenzregion des Landes eingedrungen zu sein und auf Seiten der Separatisten in den Konflikt eingegriffen zu haben. Die Bundesregierung erwägt derweil, die von Kiew angeforderte Lieferung von Schutzwesten, Feldlazaretten und medizinischer Ausrüstung zu genehmigen.
Am Nachmittag wurde jedoch ein Friedensplan Putins bekannt, der sieben Punkte enthält. Danach sollten sowohl die Separatisten als auch die ukrainische Armee die Kampfhandlungen einstellen und sich letztere aus den umkämpften Gebieten zurückziehen. Zudem solle ein Korridor für Flüchtlinge sowie die Zufuhr von Hilfsgütern eingerichtet werden.
Ein weiterer Bestandteil sei ein Gefangenenaustausch. Auch sollten internationale Beobachter in das Gebiet entsandt werden. Der Plan könne bis Freitag beschlossen werden, sagte Putin bei einem Besuch in der Mongolei. Seine und Poroschenkos Ansichten lägen in diesen Fragen nicht so weit auseinander. (dk/krk)