BERLIN. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat für das laufende Jahr einen weiteren deutlichen Anstieg der Asylzahlen vorausgesagt. „Wenn die Entwicklung so weitergeht, rechne ich für 2014 mit rund 200.000 Asylbewerbern. Das schließt besondere Entwicklungen in Europa und Afrika nicht einmal ein. Es könnten also noch mehr werden“, sagte de Maizière der Welt am Sonntag.
Angesichts der höchsten Asylbewerberzahlen seit Jahren dürfe die Politik nicht schweigen, sondern müsse handeln. Deswegen wolle die Union auch das Asylrecht reformieren, damit illegale Einwanderer schneller in Haft genommen und abgeschoben werden könnten.
De Maizière: Asylreform keine Verschärfung
Deutschland nehme diejenigen auf, die Not litten, erläuterte der CDU-Politiker. Denen, die nicht verfolgt würden und trotzdem kämen, müsse aber gesagt werden, daß sie keinen Aufenthaltsstatus erhalten.
Daß die Pläne zur Reformierung des Asylrechts eine Verschärfung seien, wie dies von der SPD kritisiert worden war, wies de Maizière zurück. Es gehe lediglich darum, die bestehende Abschiebepraxis ins Gesetz zu schreiben.
Die Asylzahlen in Deutschland steigen seit Jahren stark an. Im vergangenen Jahr beantragten erstmals seit 1997 über einhunderttausend Ausländer Asyl in der Bundesrepublik. (krk)