BERLIN. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), Hans-Olaf Henkel, hat seiner Partei ein Darlehen in Höhe von einer Million Euro gewährt. Die AfD sei gegenüber den „Altparteien“ immer noch finanziell schwer benachteiligt, begründete Henkel seinen Schritt. Er habe in den vergangenen Monaten erlebt, wie die AfD-Mitglieder versuchten, diese Benachteiligung durch „persönlichen Einsatz und durch materielle Opferbereitschaft“ auszugleichen. Mit dem Darlehen wolle er zeigen, daß er diese Maßstäbe auch an sich selbst anlege.
Hintergrund von Henkels Bekanntmachung ist ein Bericht der Welt, nach dem die AfD von einem Berliner Unternehmer ein Darlehen von 640.000 Euro erhalten hat. In dem Artikel hieß es, Henkel habe sich als Vorstandmitglied bei der Abstimmung über den Kredit enthalten, weil er nicht in Mithaftung genommen werden wollte. Dem widersprach Henkel am Mittwoch. Er selbst sei der Darlehensgeber gewesen und habe sich deswegen der Stimme enthalten. Zugleich wies der ehemalige Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie darauf hin, daß er in dieser Frage nicht von der Welt kontaktiert worden sei.
Henkel empört über linksextreme Attacken
Die AfD gebe die Namen von Darlehensgebern für gewöhnlich nicht bekannt, um diese vor Anfeindungen durch militante Linksextremisten zu schützen. Bedauerlicherweise könne der Staat diesen Schutz nicht gewährleisten, hieß es in Henkels Erklärung. Momentan würden AfD-Mitglieder im Wahlkampf von Linksextremisten körperlich attackiert und teilweise auch verletzt. Zudem würden Wahlplakate in erheblichem Umfang zerstört.
Um seiner Empörung über diese Vorgänge sowie seiner Unterstützung für die betroffenen Wahlkämpfer Ausdruck zu verleihen und um die entstandenen Schäden an Wahlplakaten auszugleichen, habe er sein Darlehen nun auf eine Million Euro erhöht und dieses öffentlich gemacht. Dies solle zeigen, daß sich die AfD nicht durch die Androhung von Gewalt einschüchtern lasse.
Henkel kandidiert auf Listenplatz 2 der AfD für die Wahl des EU-Parlaments. Umfragen sehen die Partei für die Wahl am 25. Mai derzeit bei sechs Prozent. (krk)