STUTTGART. Die grün-rote Landesregierung von Baden-Württemberg hat im Streit um den Bildungsplan eingelenkt. Anders als geplant solle das Thema „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ nicht mehr ein gesonderter Bestandteil des Unterrichts werden, erläuterten Kultusminister Andreas Stoch (SPD) und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag.
Statt dessen solle der Bildungsplan für das kommende Jahr Im sogenannten Bildungsplan 2015 soll es um Themen wie die Achtung gegenüber Menschen unterschiedlicher Nationalität, Herkunft, Religion oder Kultur erweitert und als eigene „Leitperspektive“ festgelegt werden, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.
Kretschmann gab sich überzeugt davon, daß die Entscheidung die Debatte versachlichen werde. Von einem Einknicken gegenüber Kritikern könne keine Rede sein.
CDU fordert klare Positionierung
Die CDU reagierte verhalten auf die Ankündigung des Ministerpräsidenten. „Der massive Gegenwind besorgter Eltern, aber vor allem auch von der CDU trägt erste Früchte. Eine rein kosmetische Korrektur werden wir aber nicht akzeptieren“, sagte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Georg Wacker.
Vielmehr müsse es eine klare Positionierung in Richtung Toleranz geben, die alle benachteiligen und diskriminierten Gruppen einbeziehe und nicht nur die, die wegen ihrer sexuellen Ausrichtung benachteiligt würden.
Am vergangenen Wochenende hatten mehrere hundert Bürger in Stuttgart gegen das bildungspolitische Vorhaben der grün-roten Landesregierung protestiert. Sie kritisierten, daß in den Schulen ab der ersten Klasse und in allen Unterrichtsfächern für die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ geworben werden soll, indem Homo-, Bi- und Transsexualität intensiver und fächerübergreifend behandelt wird. (krk)