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Berlin-Oranienplatz: Die menschlichere Variante

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Berlin-Oranienplatz: Die menschlichere Variante

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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

Am Berliner Oranienplatz hausen rauhe Männer, die unter sehr harten Umständen aufgewachsen sind. Sie haben extreme Bedingungen und mitunter Lebensgefahr in Kauf genommen, damit sie nach Europa gelangen konnten. Sie verhandeln mit zarten Männern und Frauen, deutschen Politiker, die unter sehr privilegierten Umständen aufgewachsen sind und keinen blassen Schimmer davon haben, daß es außer ihrem friedvollen Weltbild von Gleichheit und Gerechtigkeit noch Menschen gibt, die echte Interessen haben – nämlich solche, die vom unteren Ende der Bedürfnispyramide kommen.

Aus diesen Flüchtlingen sind jetzt die Besetzer des Oranienplatzes geworden. Unterschiedliche Ethnien, Kulturkreise und politische Standpunkte haben dort eine Solidargemeinschaft gebildet, die nur durch ein Ziel zusammengehalten wird: Sie möchten in Deutschland bleiben, weil es sicher und reich ist. Dem Asylrecht reicht diese Argumentation jedoch langfristig nicht aus, das wissen sie mittlerweile. Also brauchen sie entweder bessere Argumente oder eine Strategie, das Asylrecht auszuhebeln.

Diese Strategie ergibt sich aus einem von außen schwer durchschaubaren Konglomerat von linken bis linksextremen, anarchistischen und irgendwo in dieser Suppe mitschwimmenden Ideen, die ihnen dementsprechende Berliner Gruppen eifrig zuflüstern. Diese Gruppen sind es auch, die durch ihr Gewaltpotential – sie haben es bei etlichen Demonstrationen und Hausbesetzungen bewiesen – eine Räumung des Oranienplatzes zu so einem Politikum machen.

Eine gerechte und heile Welt wird es nicht geben

Öfters ist zu lesen, daß sie die Flüchtlinge nur instrumentalisieren, und das glauben die Aktivisten wahrscheinlich auch selbst. Stimmt aber nicht. Denn wer so denkt, hat nicht verstanden, daß da kein dummer Afrikaner um die Ecke geschippert kam, sondern intelligente Menschen mit – wie gesagt – echten Interessen.

Natürlich sind umgekehrt sie es, die diese weißen Männer und Frauen aus der Subkultur für ihre Politik des Bleibens instrumentalisieren. Und die Besetzer verlören sofort jegliche Solidarität mit denen, wenn sie ein langfristiges Bleiberecht erhielten und im Anschluß gendertechnisch diversifiziert werden sollten. Und wer will es ihnen moralisch übelnehmen?

Aber: Eine wirklich gerechte und heile Welt wird es nicht geben. Deutschland hat die Gesetze, die Infrastruktur und die polizeilichen Mittel, um den Asylbewerbern klare Verhältnisse zu schaffen. Auch solchen, die ihre Interessen nicht mit handfesten Argumenten durchsetzen. Davon sollte auch das Land Berlin Gebrauch machen, damit Gewalt nicht zum legitimen Politikmittel wird. Letzten Endes ist das die menschlichere Variante, menschlicher jedenfalls, als dieses Chaos am Oranienplatz.

 

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