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Gegenhalten lohnt sich

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Gegenhalten lohnt sich

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In der Debatte über die Amazon-Entscheidung, zwölf Neuerscheinungen des Verlags Antaios aus dem Sortiment zu nehmen (was, wie ich finde, moralisch verwerflich und betriebswirtschaftlich unvernünftig ist), hat der Herausgeber des ef-Magazins, André Lichtschlag, eine sehr interessante Randbemerkung gemacht: Denunziation, zum Beispiel bei Wikipedia, da spricht er ja aus eigener Erfahrung, könnte mittlerweile als Werbung dienen. Denn: „Viel zu viele Nutzer wittern oder wissen längst, daß jene, die im ‘Denunziantenstadl’ (unnachahmlich: Klonovsky) angepöbelt werden, ‘irgendwie interessant’ sein müssen.“

Und das geht natürlich über Wikipedia hinaus. Jüngstes Beispiel: Die Wochenzeitung Der Freitag. Wahrscheinlich unfreiwillig erläutert das Blatt Lichtschlags Bemerkung anhand seines eigenen Beispiels für die deutsche Medienlandschaft. Und das tut es, indem es inhaltlich recht weit auseinanderliegende Publizist*innen unter dem Begriff „Rechtsdenker“ zusammenfaßt: Henryk Broder, Birgit Kelle, Alice Schwarzer, Ulf Poschardt, Thilo Sarrazin und so weiter, alle „rechts“. Das ist natürlich Humbug und hochnotpeinlich für den Freitag, für die Beschriebenen dürfte es jedoch ein nettes Kompliment sein.

Ich erinnere mich dunkel daran zurück, daß das unhöfliche Gebaren gegenüber Eva Herman in einer nächtlichen Talk-Show der Anfang meiner Zuneigung zum deutschen Konservativismus war. Über einige Stationen führte das dann zu meiner Autorenschaft an dieser Stelle. Und ich bin guter Dinge, daß all die seitdem erfolgten Unverschämtheiten gegenüber Vertretern wie auch immer konservativer Positionen, jüngst erst: Thilo Sarrazin, vernünftige Leute empören; und daß der zeitgenössische „Tugendterror“ das beste Argument gegen sich selbst ist.

Damit sei nicht gesagt, daß alles in Ordnung und gar nicht so schlimm sei. Aber wenn wir mittlerweile so weit sind, daß Denunziation zu Werbung wird, dann dürfen wir uns ermutigt fühlen: Gegenhalten lohnt sich.

 

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