MENDEN. Seit Jahren sammeln christliche Organisationen für das Hilfsprojekt „Weihnachten im Schuhkarton“ Spenden, um diese an arme Kinder zu verteilen. Mehr als eine halbe Million Hilfspakete wurden allein im vergangenen Jahr verteilt. In Menden formiert sich nun Widerstand gegen die Hilfsleistungen. Der Vorwurf: Die christlichen Initiatoren nutzten das Projekt zur Missionierung.
Der Leiter des Fachbereichs Bildung, Dieter Michel, sagte der Westfalenpost, die Stadt werde keine Einrichtung mehr für die Sammlungen zur Verfügung stellen. Zuvor hatte die Grünen-Politikerin Kritik an der Aktion geübt. Sie stört besonders der angeblich christlich-fundamentalistische Hintergrund der Organisatoren.
Comic zum Leben Jesu
Die Kritik ist nicht neu. Mehrere evangelische Landeskirchen sowie katholische Bistümer lehnten die Aktion in den vergangenen Jahren bereits ab. Sie kritisierten vor allem den missionarischen Charakter. So teilte die Evangelische Kirche im Rheinland 2010 mit, eine „Verknüpfung von Entwicklungspolitik und Mission“ sei nicht akzeptabel.
Neben kleinen Geschenken erhalten die zumeist osteuropäischen armen Kinder auch einen christlichen Comic, indem die Lebensgeschichte Jesu geschildert wird. (ho)