BERLIN. In mehreren deutschen Städten haben insgesamt über tausend Menschen gegen die Verfolgung von Christen in der Welt protestiert. An insgesamt 25 Orten versammelten sich die Teilnehmer des sogenannten Flashmob am Sonnabendnachmittag, um unter dem Motto „Stumm die Stimme erheben“ auf die Situation verfolgter Christen aufmerksam zu machen. Zu der Aktion hatte das christliche Hilfswerk Open Doors aufgerufen.
Allein in Berlin nahmen rund 250 Personen an der Aktion teil, welche von der syrisch-orthodoxen Christin Sara Külen aus Heidelberg initiiert und über Facebook organisiert wurde. Auch in Frankfurt am Main versammelten sich rund zweihundert Teilnehmer, wie Radio Vatikan berichtet. Vor dem Kölner Dom kamen laut Domradio 60 Christen zusammen. Um 16 Uhr knieten die Teilnehmer mit auf den Rücken verschränkten Armen nieder, während ein Sprecher Passanten über die Verfolgung von Christen informierte.
„Die größte Christenverfolgung aller Zeiten“
Anschließend beteten die Teilnehmer gemeinsam das Vaterunser. Die Organisatorin eines Flashmobs in Bonn mit 80 Teilnehmern, Simone Unger, kündigte gegenüber der evangelischen Nachrichtenagentur idea weitere Demonstrationen an: „Die größte Christenverfolgung aller Zeiten ist viel zu wenig präsent und es wird zu wenig berichtet. Das wollen wir auch in Zukunft durch solche Aktionen ändern.“
Anlaß ist die Veröffentlichung des diesjährigen Weltverfolgungsindexes von Open Doors. Demnach hat sich für rund hundert Millionen bedrängte Christen weltweit die Lage verschlechtert. Insbesondere in Syrien ist die Situation für Christen bedrohlich geworden. Im vergangenen Jahr noch auf Platz 11, kletterte das Land dieses Mal auf Platz 3. Ein wichtiger Grund ist, daß der als Protektor der christlichen Minderheit geltende Präsident Bashar al-Assad nur noch Teile des Landes kontrolliert.
Mit Somalia steht erstmals ein afrikanisches Land südlich der Sahara auf Platz zwei der christenfeindlichsten Länder. An der Spitze steht bereits zum zwölften Mal in Folge Nordkorea. Open Doors kommt zu dem Schluß, daß auch unter dem neuen Machthaber Kim Jong Un die staatlichen Repressionen gegen Christen nicht abgenommen haben. (FA)