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Koalitionsvertrag: Sarrazin lästert über Regierungsprogramm

Koalitionsvertrag: Sarrazin lästert über Regierungsprogramm

Koalitionsvertrag: Sarrazin lästert über Regierungsprogramm

Thilo Sarrazin
Thilo Sarrazin
Thilo Sarrazin: Ätzende Kritik am Koalitionsvertrag Foto: picture alliance/chromorange
Koalitionsvertrag
 

Sarrazin lästert über Regierungsprogramm

Thilo Sarrazin sorgt wieder für Schlagzeilen. Nach seiner Kritik an der Einwanderung aus Rumänien und Bulgarien knöpft er sich nun den Koalitionsvertrag von Union und SPD vor,
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ZÜRICH. Der ehemalige Bundesbanker und Bestsellerautor Thilo Sarrazin (SPD) hat sich belustigtüber den Koalitionsvertrag gezeigt. Dieser verspreche allen alles. Trotz des Rekordergebnisses der Unionsparteien hätte sich die SPD in den Koalitionsverhandlungen durchsetzen können. „So viel Sozialismus hatte es jedenfalls unter Kanzler Schröder nicht gegeben“, schrieb der Sozialdemokrat in einem Gastbeitrag für die Weltwoche. „Solange es gutgeht, wird der Bürger zufrieden sein, und wenn es schiefgeht, waren die Weltherrschaft oder internationale Spekulanten schuld.“

Das vorliegende Verhandlungsergebnis passe in die Weihnachtszeit. „Es wirkt so, als ob ein gütiger Nikolaus bei Petrus die himmlische Goldtruhe geöffnet hätte.“ Die unterschiedlichsten Gruppierungen wie Arme, Mütter, Arbeitnehmer, Mieter und so weiter seien hier bedacht worden, ätzte Sarrazin in seinem Text. Für die Subventionierung von Ökostrom gäbe es „keine erkennbaren Einschnitte“, dafür aber eine neue Subvention, damit „die wegen des Ökostroms unrentabel gewordenen Kohle- und Gaskraftwerke“ nicht abgeschaltet werden.

Verliererthemen Geburtenarmut, Flüchtlingsströme oder Euro-Krise

Auch „für die Optimisten“ gäbe es „die Annahme, daß eine Rezession bis 2017 nicht stattfindet“ und „für die Krisenländer im Euro-Raum gibt es die Hoffnung, daß Deutschland engagiert an der Beseitigung seiner Stärken arbeitet“. Für Kabarettisten „gibt es neue Betätigungsfelder“ und „für Verliererthemen wie Geburtenarmut, Zuwanderung in die Sozialsysteme, Flüchtlingsströme oder Euro-Krise gibt es Beschwichtigungsformeln oder staatsmännisches Schweigen“.

Abschließende nannte Sarrazin „für Menschen mit gesundem Menschenverstand“ die Option, „sich mit Grausen abzuwenden“. Denn die Zukunft werde „ganz anders aussehen, als jetzt im Koalitionsvertrag zugrunde gelegt“ wurde. „Demokratie ist eben Volksherrschaft, und als Demokrat muß man mit den Folgen leben“, resümiert Sarrazin. Der frühere Berliner Finanzsenator hat ein neues Buch geschrieben, welches unter dem Titel „Der neue Tugendterror. Über die Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland“ Ende Februar erscheinen soll. (FA)

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Thilo Sarrazin: Ätzende Kritik am Koalitionsvertrag Foto: picture alliance/chromorange
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