LUDWIGSHAFEN. Knapp ein halbes Jahr nach der Brandkatastrophe von Ludwigshafen hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen eingestellt. Die Brandursache konnte jedoch nicht endgültig geklärt werden.
Bei dem Brand in einem von Türken bewohnten Haus im vergangenen Februar waren neun Menschen ums Leben gekommen, darunter fünf Kinder. Nach dem Unglück war von türkischen Medien und Politikern über einen fremdenfeindlichen Brandanschlag spekuliert worden.
Die türkische Regierung hatte daher extra eigene Brandermittler nach Ludwigshafen entsandt. Kurz nach dem Brand hatten zwei türkische Mädchen angegeben, sie hätten einen Mann beim Zündeln beobachtet. Beide zogen jedoch ihre Aussage wieder zurück.
Fahrlässiges Verhalten als Brandursache
Die aufgeheizte Stimmung unter den Türken hatte auch dazu geführt, daß Feuerwehrleute, die bei dem Rettungseinsatz beteiligt gewesen waren, einige Tage später bespuckt und sogar angegriffen wurden.
Die Staatsanwaltschaft schloß nun allerdings als Ergebnis ihrer Ermittlungen einen Brandanschlag „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ aus. Vielmehr müsse von fahrlässigem Verhalten ausgegangen werden, welches bislang aber nicht näher geklärt sei. Fest stehe nur, daß unter der Kellertreppe ein Schwelbrand entstanden sei, der sich dann zum offenen Feuer entwickelte und über das Treppenhaus ausbreitete.
Der Focus hatte wenige Tage nach dem Brand darüber berichtet, daß im Keller des Hauses illegal Strom abgezapft worden sei.