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Geschichtspolitik: Wernher-von-Braun-Gymnasium will neuen Namen

Geschichtspolitik: Wernher-von-Braun-Gymnasium will neuen Namen

Geschichtspolitik: Wernher-von-Braun-Gymnasium will neuen Namen

Schild
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Wernher-von-Braun-Schule in Friedberg Foto: Picture-Alliance
Geschichtspolitik
 

Wernher-von-Braun-Gymnasium will neuen Namen

Das Wernher-von-Braun-Gymnasium im bayerischen Friedberg will seinen Namen ablegen. Das hat die Schulleitung am Montag mitgeteilt. Der Streit um den Namensgeber schwelt seit Jahrzehnten.
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FRIEDBERG. Das Wernher-von-Braun-Gymnasium im bayerischen Friedberg will seinen Namen ablegen. Das hat die Schulleitung am Montag mitgeteilt. Der Streit um den Namensgeber schwelt seit Jahrzehnten.

Die Schulleitung teilt auf der Internetseite der Schule mit, daß die zuständigen Gremien sich darauf geeinigt hätten, die Entscheidung über den Schulnamen vorzuziehen. „Noch in dieser Woche“ oder gleich nach dem Jahreswechsel, solle der Namenswechsel vollzogen werden. Weiter heißt es: „Die Schulleitung, der Personalrat, der Elternbeirat und die Schülersprecher gehen davon aus, daß die Gremien dabei dem Rat des Kreistags, das Staatsministerium um Rücknahme der 1979 erfolgten Namensverleihung zu bitten, folgen werden.“ Beschlossen ist die Umbenennung aber noch nicht.

Der Name der Schule steht seit Jahren in der Kritik. Der Raketenpionier Wernher von Braun sei zu sehr in das NS-System verstrickt gewesen, sagen die Befürworter einer Umbenennung mit Blick auf seine Rolle in der Rüstungsindustrie.

Auslöser der überraschenden Entscheidung, den Namen sofort umzubenennen, war eine Sendung des Politmagazins Kontraste. Darin wurden ein Schüler („Okay, es sind zwar Leute gestorben, aber für viele Sachen sterben Leute“) und ein Lehrer („Er war Jahrzehnte an einem Thema dran, bis es geklappt hat. Wenn das kein Vorbild für unsere Schüler sein könnte? Ich glaube schon.“) zitiert. Durch den Beitrag sei der Eindruck entstanden, daß „die Schule mit der Problematik des Schulnamens, ja vielleicht sogar mit den Verbrechen des Nationalsozialismus in Wirklichkeit gar nicht ernsthaft auseinandersetzen würde“. Daher sei schnelles Handeln geboten gewesen.

Bayerns Bildungsminister Ludwig Spaenle (CSU) lobte diese Entscheidung. „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung“, zitiert ihn die SZ. (rg)

Wernher-von-Braun-Schule in Friedberg Foto: Picture-Alliance
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