MAINZ. Das rheinland-pfälzische Umweltministerium hat das erste Sommerlager „Naturschutz gegen Rechts“ veranstaltet. Rund zwanzig Teilnehmer hatten vier Tage lang Gelegenheit, mit Historikern, Politologen und Naturschützern darüber zu diskutieren, wie rechtsextreme Naturschutzargumente zu erkennen seien und wie man ihnen begegne. Auch ging es um die Nutzung des ehemaligen Westwalls als Rückzugsraum für seltene Arten und als Mahnmal gegen den Nationalsozialismus.
„Wir wollen diesen Raum als Zeitzeugnis bewahren und einen Ort der Begegnung schaffen“, sagte Umweltministerium Ulrike Höfken (Grüne) bei einem Besuch des Lagers. Das Programm sah unter anderem Gespräche mit einem ehemaligen NPD-Mitglied oder mit einem Journalisten über rechtsextreme Parteien in Deutschland vor. Gemeinsam mit Umweltschützern wurde über die Frage debattiert, wie ein offenes, tolerantes und umweltverträgliches Europa gestaltet werden könne.
Höhepunkt des Sommerlagers war eine Exkursion nach Frankreich, die den Grundstein für eine grenzüberschreitende Kooperation zu Naturschutz, Denkmalschutz und gegen Rechtsextremismus legen sollte. Im September wird das Thema erstmals auf dem Deutschen Naturschutztag auf der Tagungsordnung stehen, der dieses Jahr in Rheinland-Pfalz stattfinden wird. Die Landesregierung will bis dahin mit der Broschüre „Naturschutz gegen Rechtsextremismus“ warnen. (FA)