JF-Reportage: Auf den Spuren der Kosaken

Priester Georg Kobro, Erika Pätzold und Nikolai Tostoi (v.l.n.r.): Sie wollen die Geschichte der Kosaken am Leben halten Foto: privat

JF-Reportage

Auf den Spuren der Kosaken

Geschichte

09. Juli 2023

Autor: Annalisa Oehler

6 Kommentare

Die Kosaken gerieten im 20. Jahrhundert zwischen die Fronten der Weltpolitik. Die ehemaligen Unterstützer des russischen Zaren stellten sich gegen Stalin und zahlten dafür einen hohen Preis. In Österreich ist die Erinnerung an sie lebendig. Eine JF-Reportage.

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Kommentare

Gottfried Hermann Spieth sagt:

10. Juli 2023 um 7:35 Uhr

Wobei mir der jetzige Ost-Konflikt wie ein Nachspiel jenes großen weltbürgerlichen Ringens von 1914 bis 1945 vorkommt, mit zum Teil vertauschten Fronten.
Gottfried Hermann Spieth sagt:

10. Juli 2023 um 7:32 Uhr

Das Geschehen war Teil des 30-jährigen Weltbürgerkrieges in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Deshalb die Grausamkeit auf allen Seiten mit gewissen graduellen Abstufungen, aber im Prinzip überall dasselbe in Ost und West und in der Mitte. Niemand werfe Steine auf jemand anderen. Keine moralischen Seitenhiebe, die doch nichts bringen – es sei denn, man verknüpft die Anklage mit dem eigenen Schuldeingeständnis: „Wir vergeben und bitten um Verzeihung… “ Und genau so wird es eines Tages kommen. Hundertpro.
Peter G sagt:

9. Juli 2023 um 15:30 Uhr

Hier ist eine ganze Menge unausgegorenes zusammengemischt worden:

Erstens, nach Definition von Stalin, war jeder in Gefangenschaft ein Verbrecher, da er sich hat gefangen nehmen lassen, anstatt zu sterben. Dabei war ihm egal, ob man halb tot mit der Waffe in der Hand überwältigt wurde, oder feige weggerant ist, er machte da kein Unterschied. Erst Recht nicht in Bezug auf Nationalitäten.

Zweitens ist der Begriff Kosaken nicht eindeutig. Es wird in der Regel Steppenreiter damit gemeint, also auch Bewohner der Ukraine. Aus dem Text geht hervor, dass es überwiegend die Bandera Anhänger betraf, also solche, die vom ersten bis zum letzten Kriegstag in vollster Überzeugung auf Seiten Hitlers gekämpft hat, und die heutige Basis der total antirussischer Stimmung in der Ukraine bildet.

Dazu ein Zitat aus dem Ostukrainischen Internet: “ Ich nin Ukrainer! Und ichbin stolz darauf, Nachfahre der Don Kosaken zu sein! Mit den westukrainischen Galizier ( die Russlandhasser und Banderafans) will ich nichts zu tun haben und nicht verwechselt werden!“

Dem sein Großvater hat mit Sicherheit mit der Roten Armee gegen die Bandera“Kosaken“ gekämpft!

Es ist komplizierter als hier dargestellt!
1. Kopfhörer sagt:
  
  10. Juli 2023 um 15:54 Uhr
  
  Kosaken gab es auf beiden Seiten. Von denen aus dem Drautal und ihren Familien hat es aber keiner in die Gulags geschafft, die wurden kurz hinter der Grenze aus den Viehwaggons getrieben, vom NKWD abgeschlachtet und in Karstschluchten geworfen.
  
  Da waren auch Tito-Partisanen dabei, einer lebte bis vor einigen Jahren noch als Einsiedler und wollte mit Hilfe des Glaubens seiner Vergangenheit entfliehen.
  
  Der Vater einer meiner Onkel gehörte den britischen Hochland-Regimentern an, die auf Frauen und Kinder schossen die in Panik aus dem Lager rannten, als die hörten, dass man sie ausliefern wird.
Kopfhörer sagt:

9. Juli 2023 um 12:29 Uhr

„…wollten sie nach der Genfer Konvention als britische oder amerikanische Kriegsgefangene behandelt werden“. Das ist nicht ganz richtig, es war den meisten Kosaken klar, dass sie in US-Gefangenschaft wie Vieh an Stalin ausgeliefert würden. Das war der einzige Grund über den Plöckenpass zu gehen, um in britische Gefangenschaft zu geraten. Nach Süden zu den US-Truppen wäre wesentlich leichter gewesen.

Die Briten haben ihnen alles versprochen, bis sie ihre Waffen abgegeben haben. Die Ehrbarkeit von britischen Lords (einer wurde später sogar Premierminister) ist auf der Ebene von Zuhältern die ihren Huren versprechen „… nur noch 1 Woche, und dann …“
1. FritzH sagt:
  
  9. Juli 2023 um 16:51 Uhr
  
  Auch bei den Briten hatten die Kosaken von vornherein keine Chance. Schließlich war die ‚Repatriierung‘ von (ehemaligen) Bewohnern (also auch Fremd- oder Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen) der Sowjet Union, die in die ‚Obhut‘ der Alliierten gerieten, bereits auf der Jalta-Konferenz vereinbart worden. Wie es denen dann in der ‚Heimat‘ erging, läßt sich in Alexander Solschenizyn Werk ‚Der Archipel Gulag‘ nachlesen.
  Doch Briten und Amis waren nicht die einzigen. Die Schweden, die den gesamten Krieg über mit den Nazis gute Geschäfte gemacht hatten, scheuten sich nicht, Wehrmachtsangehörige (ca. 2500), die sich bei Kriegsende nach Schweden geflüchtet hatten, kaltblütig an die Sowjet Union auszuliefern.