Haben „Preußische Verschwörer“ und „Teutonische Intriganten“ am 30. Juli 1916 – mitten im Ersten Weltkrieg – ein Munitionslager im Hafen von New York in die Luft gesprengt? Davon waren die Amerikaner jedenfalls überzeugt. Daß deutsche Spione in den damals noch neutralen USA Sabotage betrieben, ist jedenfalls unstrittig.
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Immerhin hat die deutsche Seite an dieser Stelle Biß gezeigt, anstatt sich zu wegzuducken. Es war ja ab 1916 eine bloß noch eine Frage der Zeit, wann die Yankees sich offen gegen das Reich stellen würden. Dem Reich drohte bereits ab 1915/16 die allmähliche Herausbildung einer übermächtigen Weltallianz auf der gegnerischen Seite. Insofern würde ich den Anschlag als Widerstand bezeichnen – ohne ihn moralisch rechtfertigen zu wollen. Es ist wie immer beim Widerstandsrecht eine Abwägung verschiedener Aspekte und die Wahl des kleineren Übels. Womöglich hat die deutsche Seite zutreffend erkannt, dass gegen eine weltweite Allianz hochgerüsteter kapitalistischer Handelsstaaten nur eine asymmetrische Kriegführung noch ein gewisses Maß an Erfolg verspricht.
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