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Geschichte des Zweiten Weltkriegs: Historikerin: Hitler-Stalin-Pakt nicht ausreichend erforscht

Geschichte des Zweiten Weltkriegs: Historikerin: Hitler-Stalin-Pakt nicht ausreichend erforscht

Geschichte des Zweiten Weltkriegs: Historikerin: Hitler-Stalin-Pakt nicht ausreichend erforscht

deutsch-sowjetische Zusammenarbeit
deutsch-sowjetische Zusammenarbeit
Deutsche und sowjetische Soldaten 1939 im besetzten Polen Foto: picture alliance / akg
Geschichte des Zweiten Weltkriegs
 

Historikerin: Hitler-Stalin-Pakt nicht ausreichend erforscht

Die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit während des Zweiten Weltkriegs ist nach Ansicht der Historikerin Claudia Weber von der Geschichtswissenschaft bislang vernachlässigt worden. Die Professorin für Europäische Zeitgeschichte plädierte für eine Erforschung dieses Themas.
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FRANKFURT/ODER. Die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit während des Zweiten Weltkriegs ist nach Ansicht der Historikerin Claudia Weber von der Geschichtswissenschaft bislang vernachlässigt worden. „Es ist immer noch ein sehr sensibles und hochspannendes Thema und es ist noch überhaupt nicht ausreichend erforscht“, sagte sie der Märkischen Oderzeitung.

Im Gespräch hätten ihr renommierte Forscher zur Geschichte des Dritten Reiches zugestimmt und eingeräumt, sich rein auf die deutschen Verbrechen konzentriert zu haben. „Die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit zu diskutieren, hätte den Vorwurf der Relativierung der deutschen Verbrechen zur Folge gehabt, wenn man darüber schreibt, daß auch die Sowjetunion zwischen 1939 und 1941 Verbrechen begangen hat“, sei deren Begründung gewesen.

Weber rechnete mit mehr Kritik

Für ihr neues Buch „Der Pakt“ über den deutsch-sowjetischen Vertrag im Vorfeld des Angriffs auf Polen 1939 habe sie auch Anfeindungen erfahren. Ihr sei unter anderen vorgeworfen worden, die Leiden des sowjetischen Volkes zu relativieren. „Die Junge Welt hat einen Verriß gemacht und geschrieben, ich hätte im DDR-Geschichtsunterricht besser aufpassen sollen.“

Insgesamt habe sie jedoch mit viel stärkerer Kritik bei diesem „sensiblen Thema“ über die Kooperation von sowjetischem Innenministerium NKWD und SS gerechnet, so die Professorin für Europäische Zeitgeschichte der Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Sie verfolge in ihrem Werk den Anspruch, den Zeitraum vom 23. August 1939 bis zum 22. Juni 1941 zu untersuchen.

Das Dritte Reich und die Sowjetunion unterzeichneten am 23. August 1939 einen Nichtangriffspakt, der zugleich in einem geheimen Zusatzprotokoll die Aufteilung Polens regelte. Er hatte bis zum 22. Juni 1941 Bestand, als deutsche Truppen die Sowjetunion angriffen. In dem sogenannten Hitler-Stalin-Pakt akzeptierte das Deutsche Reich auch, daß Estland, Lettland und Teile Finnlands zur sowjetischen Einflußsphäre gehörten. (ag)

Deutsche und sowjetische Soldaten 1939 im besetzten Polen Foto: picture alliance / akg
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