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Schluck für Schluck unfruchtbarer

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Cato, Palmer, Exklusiv

Kassandrarufe über das schlappe Sperma des Mannes sind seit etwa zehn Jahren nichts Neues: Schuld waren Fahrradsättel oder enge Jeans. Dann wurden Umweltgifte und die Chemieindustrie ins Visier genommen. Zeitweise riefen die Medien eine globale Fruchtbarkeitskrise aus. Die Zahl der männlichen Samen sinke dramatisch. Ihr Zustand sei zudem desolat: statt flink und wohlgeformt, ballonartig aufgebläht, schwanzlos, doppelköpfig und unbeweglich; jämmerliche Krüppel wie „Grottenolme“. So die düsteren Diagnosen und traurigen Metaphern in den Notstandsberichten. Gönnte man der Manneskraft dann zeitweise etwas Erholung, hat eine britische Studie die Debatte über die Spermienkrise jetzt wieder frisch angefacht.

Trinkwasser sei angereichert mit künstlichem Östrogen

Die Chemiker von der Insel haben ihre heimischen Flüsse fünf Jahre lang untersucht, Trinkwasser gewonnen und auf Verunreinigungen getestet. Das düstere Fazit: Die Hälfte der männlichen Fische entwickele weibliche Charakteristika. Die Ursache: Großbritanniens Flüsse seien mit Chemikalien randvoll gepumpt, einem gefährlichen feminisierenden Hormoncocktail. Das Trinkwasser sei angereichert mit künstlichem Östrogen – es ist in empfängnisverhütenden Pillen enthalten. Über den Wasserkreislauf gelangt der gefährliche Mix in den Körper und blockiert beim Mann das Hormon Testosteron. Damit wird seine Fruchtbarkeit beeinträchtigt. Weitere Ergebnisse: Ein Drittel der männlichen Fische bilden keinen oder nur noch stark ramponierten Samen aus. In dem aus dem Gleichgewicht geratenen Biohaushalt der Männchen tummeln sich neben den Spermien inzwischen auch fröhlich Eier oder es werden gar Eileiter ausgebildet.

Am Schlimmsten wütete der „Gender Trouble“ im wohlklingenden „River Aire“ zwischen Bradford und Leeds. Alle dort gefangenen Rotaugen waren weiblich. Die britische Wasserwirtschaft und das Umweltamt, das die Fischvergiftungen ermittelte, leugnen gleichwohl Gesundheitsgefahren für den Menschen. Es wären keine gefährlichen Chemikalien im Trinkwasser gefunden worden. Das sehen die Fischforscher laut einer gemeinsamen Untersuchung von „BBC‘s TV Country File“ und Independent fundamental anders. Susan Jobling von der Brunel University, die für die Untersuchung verantwortlich zeichnet, deutet ihre Ergebnisse als ernste Warnung. Alles, was wir zu uns nehmen, ende im Klärwerk und dann in den Flüssen. Nach Jobling geht es inzwischen nicht mehr nur um die Geschlechtsidentität von Wasserbewohnern und die katastrophale Entvölkerung der Flüsse, die auch Angler längst beklagen. Auch wir würden in einem „Östrogenmeer“ leben. Immerhin geht seit den letzten dreißig Jahren die männliche Fruchtbarkeit rapide zurück. Und die Parallele ist pikant: Seitdem Frauen seit etwa vierzig Jahren zunehmend zur Pille greifen, sind die männlichen Samenzellen um die Hälfte zurückgegangen.

Der Engpaß bei der Zeugungskraft wurde von dem dänischen Endokrinologen Niels Skakkebaek 1992 als einer der ersten untersucht. Er wertete Daten aus, die bis ins Jahr 1940 zurückreichten und registrierte einen Rückgang der Spermien pro Milliliter Samenflüssigkeit um 40 Prozent. So waren 1940 100 Millionen Spermien pro Milliliter Samenflüssigkeit für normal gehalten worden, 50 Jahre später war dieser Wert nur noch zur seltenen Ausnahme geworden. Der Durchschnitt war von 113 auf 66 Millionen gesunken. In einer Konferenz in Caracas stellte er die elektrisierende These auf: „Jeder Mann in diesem Raum ist nur noch halb soviel Mann wie sein Großvater.“

Eine Serie von Studien wurde in der Folgezeit publiziert und es wurde heftig gestritten. So stellten schottische Wissenschaftler nach einer Untersuchung von 16.000 Spermaproben aus den Jahren 1989 bis 2002 fest, daß die durchschnittliche Spermiendichte in diesem Zeitraum um 29 Prozent gesunken ist. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen auch deutsche Untersuchungen. Das Universitätsklinikum Eppendorf (Hamburg) fand heraus, daß die durchschnittliche Spermienzahl pro Jahr um zwei Prozent abnimmt. Aber das Problem ist multikausal. So weisen Mediziner auf die Bedeutung unsoliden Lebens hin: Auch Bewegungsmangel und Übergewicht können den Östrogenspiegel hochjagen. Als Spermakiller gelten Alkohol, Nikotin und Drogen. Empfohlen werden Sport und ausgewogene Ernährung, um die Fruchtbarkeit zu steigern.

Umweltverschmutzung durch Hormone in Anti-Baby-Pillen

Der Vatikan hat sich auf die britische Studie verständlicherweise mit Verve gestürzt. Läßt sich doch so ein Verbot von Kontrazeptiva nicht nur ethisch, sondern auch biochemisch begründen. So schrieb der Osservatore Romano: Die Anti-Baby-Pille habe desaströse Auswirkungen auf die Umwelt und die männliche Fortpflanzungsfähigkeit. Die seit Jahrzehnten durch die Ausscheidungen von Frauen in Umlauf gebrachten „Tonnen von Hormonen“ provozierten nicht nur Umweltzerstörung, sondern seien auch als ein wichtiger Grund für die zunehmende Sterilität bei Männern in der westlichen Welt anzusehen. „Wir haben ausreichend Datenmaterial, um behaupten zu können, daß ein entscheidender Grund für die abnehmende Spermienzahl bei Männern die Umweltverschmutzung durch Ausscheidungsprodukte der Pille ist“, meint der Verfasser des Artikels, Pedro José Maria Simon Castellvi, Präsident des Internationalen Verbands der katholischen Medizinervereinigungen.

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