WIESBADEN. Die Zahl der beantragten Unternehmensinsolvenzen in Deutschland hat im September 2025 um 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zugenommen. Konkrete Zahlen liegen laut dem Statistischen Bundesamt allerdings erst für den Juli 2025 vor, da die Anträge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen. Dies dauere in der Regel drei Monate.
Für Juli 2025 meldeten die Amtsgerichte nach endgültigen Ergebnissen 2.197 beantragte Unternehmenspleiten. Das entsprach einem Anstieg von 13,4 Prozent im Vergleich zu Juli 2024. Die Forderungen der Gläubiger aus diesen Verfahren beliefen sich auf rund 3,7 Milliarden Euro, nach 3,2 Milliarden Euro im Vorjahresmonat.
Auch immer mehr Privatpersonen melden Insolvenz an
Bezogen auf 10.000 Unternehmen gab es im Juli 2025 insgesamt 6,3 Unternehmenspleiten. Am stärksten betroffen war der Bereich Verkehr und Lagerei mit 12,7 Fällen je 10.000 Unternehmen. Es folgten das Gastgewerbe sowie die Erbringung sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen – darunter insbesondere Zeitarbeitsfirmen – mit jeweils 9,9 Fällen je 10.000 Unternehmen.
Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen stieg an. Im Juli 2025 verzeichnete das Bundesamt 7.553 Fälle, das waren 12,9 Prozent mehr als im Juli 2024. Das Statistikamt weist darauf hin, daß die Insolvenzantragspflicht während der Corona-Pandemie zeitweise ausgesetzt gewesen war und erst mit der Wiedereinsetzung der Antragspflicht wieder zu regulären Meldezahlen geführt habe. (ho)