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Flasche leer: Deutsche Pfandtouristen belasten Österreichs Brauereien

Flasche leer: Deutsche Pfandtouristen belasten Österreichs Brauereien

Flasche leer: Deutsche Pfandtouristen belasten Österreichs Brauereien

Es wird immer mehr zum Geschäftsmodell: Für eine Kiste Bier bekommt man in Österreich wesentlich mehr Pfand zurück als in Deutschland. Symbolbild: Pixabay
Es wird immer mehr zum Geschäftsmodell: Für eine Kiste Bier bekommt man in Österreich wesentlich mehr Pfand zurück als in Deutschland. Symbolbild: Pixabay
Es wird immer mehr zum Geschäftsmodell: Für eine Kiste Bier bekommt man in Österreich wesentlich mehr Pfand zurück als in Deutschland. Symbolbild: Pixabay
Flasche leer
 

Deutsche Pfandtouristen belasten Österreichs Brauereien

Pfandtourismus sorgt für Unmut: Durch höhere Pfandsätze in Österreich machen sich manche ein Geschäft mit deutschen Bierkästen. Bayerische Brauereien und Händler beklagen Verluste – eine Lösung ist nicht in Sicht.
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MÜNCHEN/SALZBURG. An der deutsch-österreichischen Grenze hat sich neben dem bekannten Tanktourismus ein neues Phänomen etabliert: der Pfandtourismus. Seit Anfang Februar bringt ein Kasten mit 20 leeren Mehrwegflaschen in Österreich 3,90 Euro mehr als in Deutschland. Dies machen sich manche zunutze.

Die österreichische Brauwirtschaft hat das Pfand für Mehrwegflaschen von neun auf 20 Cent erhöht. In Deutschland liegt es weiterhin bei acht Cent. Auch das Pfand für Bierkästen ist in Österreich mit drei Euro doppelt so hoch wie in Deutschland. Da einer einzelnen Flasche nicht anzusehen ist, auf welcher Seite der Grenze sie verkauft wurde, entscheidet meist der Bierkasten darüber, wohin die leeren Flaschen zurückkehren.

Besonders betroffen sind Brauereien und Getränkehändler, die auf beiden Seiten der Grenze tätig sind. Wird ein in Deutschland gekaufter Kasten in Österreich zurückgegeben, entsteht eine Differenz von 3,90 Euro, die entweder die Brauereien oder der Handel tragen müssen. Der Bayerische Brauerbund bestätigt, daß dies bereits zu ersten finanziellen Belastungen geführt hat.

Pfand bringt Verluste für Brauereien und Handel

Christian Thiel von der Brauerei Schönramer in Petting spricht im BR von einem besorgniserregenden Trend: „In den ersten Tagen war die Entwicklung katastrophal.“ Ein Fall sei ihm bekannt, bei dem jemand mit einem Anhänger voller Kästen vor einem kleinen Getränkemarkt stand. Der Händler verweigerte jedoch die Annahme. Auch der Verband der Brauereien Österreichs warnt: „Händler haben das Recht, nur haushaltsübliche Mengen zurückzunehmen“, erklärt Sprecher Florian Berger. Konkrete Zahlen zu einem möglichen Pfandtourismus lägen jedoch nicht vor.

Auch in Deutschland wird seit Jahren über eine Anhebung des Pfands diskutiert. Die letzte Anpassung stammt aus der D-Mark-Zeit und entspricht umgerechnet acht Cent. Angesichts gestiegener Beschaffungskosten erscheint dies vielen Brauern nicht mehr zeitgemäß.

Doch eine Erhöhung bringt Herausforderungen mit sich: Neben dem Risiko, daß Kunden sie als versteckte Preiserhöhung wahrnehmen, könnte es vorübergehend zu Engpässen beim Leergut kommen. Auch die Umstellung der Rücknahmesysteme würde hohe Kosten verursachen. (rr)

Es wird immer mehr zum Geschäftsmodell: Für eine Kiste Bier bekommt man in Österreich wesentlich mehr Pfand zurück als in Deutschland. Symbolbild: Pixabay
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