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Bertelsmann-Studie: Wirtschaftsforscher: Deutsche sollen weniger migrationsskeptisch sein

Bertelsmann-Studie: Wirtschaftsforscher: Deutsche sollen weniger migrationsskeptisch sein

Bertelsmann-Studie: Wirtschaftsforscher: Deutsche sollen weniger migrationsskeptisch sein

Auf dem Foto befindet sich der Ökonom Marcel Fratzscher, Mitglied des Sachverständigenrates für Wirtschaft bei der Bundesregierung (sogenannte Wirtschaftsweise). (Themenbild/Symbolbild)
Auf dem Foto befindet sich der Ökonom Marcel Fratzscher, Mitglied des Sachverständigenrates für Wirtschaft bei der Bundesregierung (sogenannte Wirtschaftsweise). (Themenbild/Symbolbild)
Wirtschaftsweiser Marcel Fratzscher: In kaum einem europäischen Land ist die Einstellung gegenüber Zuwanderung so negativ wie hierzulande. “Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Dwi Anoraganingrum/Geisler-Fotopress
Bertelsmann-Studie
 

Wirtschaftsforscher: Deutsche sollen weniger migrationsskeptisch sein

Weil Politiker die Migration zu sehr schlechtreden, wächst die Skepsis gegenüber Zuwanderern – behaupten regierungsnahe Ökonomen. Sie befürchten eine Stärkung der AfD.
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BERLIN. Regierungsnahe Ökonomen haben kritisiert, daß die Deutschen nicht offen genug für Migration seien. „In kaum einem europäischen Land ist die Einstellung gegenüber Zuwanderung so negativ wie hierzulande“, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW), Marcel Fratzscher, dem HandelsblattDabei brauche die Wirtschaft „dringender denn je“ Arbeitskräfte, und „zahlreiche andere europäische Länder“ seien aufgrund des Ukraine-Krieges „deutlich stärker“ von Migrationsproblemen betroffen.

Hintergrund ist eine am Mittwoch veröffentlichte zweijährliche Studie der Bertelsmann-Stiftungdie die Einstellungen der deutschen Bürger zur Einwanderung untersucht hatte. Demnach erreichte die Ablehnung der Migration den höchsten Stand seit 2017. So sagten etwa 60 Prozent der Befragten, Deutschland könne keine Asylmigranten mehr aufnehmen. Darüber hinaus befürchten 73 Prozent Konflikte zwischen Einheimischen und Zuwanderern. Zudem sei der Anteil derjenigen, die Einwanderung als Ausgleich für den Fachkräftemangel sehen, erstmals seit 2019 auf weniger als die Hälfte.

Studienautorin widerspricht teilweise den Wirtschaftsweisen

Laut Fratzscher sei die Politik an dem negativen Bild der Migration schuld. „Auch Politiker demokratischer Parteien sind in den vergangenen Jahren nicht müde geworden, Asylbewerbern die Schuld für fehlende Arzttermine, geringe Einkommen und eine unzureichende Daseinsfürsorge zu geben“, beklagte der DIW-Chef gegenüber dem Handelsblatt. Der einzige Gewinner dieser Rhetorik sei die AfD.

Auch Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, plädierte für mehr Willkommenskultur. „Es braucht ein klares Signal aus der Wirtschaft und einen parteiübergreifenden Konsens, daß die gezielte Anwerbung von Menschen aus Drittstaaten in unserem Interesse ist“, sagte die Ökonomin der Zeitung und forderte mehr legale Wege für potentielle Asylsuchende, sich legal um einen Arbeitsplatz in Deutschland zu bewerben..(kuk)

Wirtschaftsweiser Marcel Fratzscher: In kaum einem europäischen Land ist die Einstellung gegenüber Zuwanderung so negativ wie hierzulande. “Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Dwi Anoraganingrum/Geisler-Fotopress
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