Anzeige
Anzeige

Rezession: So stark schrumpfte die Wirtschaft 2023

Rezession: So stark schrumpfte die Wirtschaft 2023

Rezession: So stark schrumpfte die Wirtschaft 2023

Ein Mann geht vorbei an einem verlassenen und renovierungsbedürftigen ehemaligen Geschäft im Bezirk Neukölln. (zu dpa «zur Langzeitstudie «Die Ängste der Deutschen 2022» der R-V-Versicherung»). Ein geschlossenes Spielwarengeschäft in Berlin: Die deutsche Wirtschaft ist 2023 geschrumpft Foto: picture alliance/dpa | Monika Skolimowska
Ein Mann geht vorbei an einem verlassenen und renovierungsbedürftigen ehemaligen Geschäft im Bezirk Neukölln. (zu dpa «zur Langzeitstudie «Die Ängste der Deutschen 2022» der R-V-Versicherung»). Ein geschlossenes Spielwarengeschäft in Berlin: Die deutsche Wirtschaft ist 2023 geschrumpft Foto: picture alliance/dpa | Monika Skolimowska
Ein geschlossenes Spielwarengeschäft in Berlin: Die deutsche Wirtschaft ist 2023 geschrumpft Foto: picture alliance/dpa | Monika Skolimowska
Rezession
 

So stark schrumpfte die Wirtschaft 2023

Die Bilanz des Jahres 2023 ist trüb. Die deutsche Wirtschaft schwächelt und das BIP sinkt trotz Rekordbeschäftigung. Nur vereinzelt können Branchen Zuwächse feiern.
Anzeige

WIESBADEN. Die anhaltend hohe Inflation, steigende Zinsen und die sinkende globale Nachfrage haben die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr insgesamt schrumpfen lassen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank 2023 um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte. Vor allem das Produzierende Gewerbe verzeichnete Einbrüche, während der Dienstleistungsbereich wuchs.

„Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland kam im Jahr 2023 im nach wie vor krisengeprägten Umfeld ins Stocken“, sagte die Destatis-Präsidentin Ruth Brand. Im Vorjahr hingegen wuchs die deutsche Wirtschaft um 1,8 Prozent. „Damit setzte sich die Erholung der deutschen Wirtschaft vom tiefen Einbruch im Corona-Jahr 2020 nicht weiter fort“, führte Brand weiter aus. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 stieg das BIP 2023 um 0,7 Prozent.

Kaum Produktion, mehr Dienstleistungen

Hintergrund der Einbrüche ist eine deutlich niedrigere Produktion im Bereich der Energieversorgung. Darunter litt das Produzierende Gewerbe mit einem Rückgang um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders die energieintensiven Industriezweige wie die Chemie- und Metallindustrie verzeichneten – wie bereits im Jahr 2022 – einen Rückgang der Produktion. Eine Ausnahme bildete die Automobilindustrie mit einem leichten Plus. Dahinter vermutet Destatis die bis August 2023 geltenden Umweltboni für Elektroautos.

Im Kontrast zum Produzierende Gewerbe verzeichnete der Dienstleistungsbereich insgesamt einen Zuwachs. Am stärksten wuchs der Bereich Information und Kommunikation mit 2,6 Prozent. Auch die Bereiche Öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit verzeichneten ein Plus. Um ein Prozent eingebrochen ist hingegen der Bereich Handel, Verkehr und Gastbewerbe. Dabei bildete der Autohandel eine Ausnahme, während vor allem der Groß- und Kleinhandel deutlich schrumpfte.

Nachfrage im Sinkflug

Ein Erklärungsansatz ist die sinkende private und staatliche Nachfrage im vergangenen Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr sank der private Konsum um 0,8 Prozent und zu 2019 um 1,5 Prozent. Davon waren allen voran langlebige Produkte wie Möbel und Haushaltsgeräte betroffen – die Ausgaben sanken um 6,2 Prozent.

Zum ersten Mal seit 20 Jahren reduzierte ebenfalls der Staat seine Konsumausgaben. Den Rückgang um 1,7 Prozent erklärte Brand mit dem Wegfall der Corona-Maßnahmen wie Impfeinkäufen und Ausgleichszahlungen an Krankenhäuser.

Trübe Aussicht auf Wirtschaftslage in 2024

Trotz sinkender Investitionen und Ausgaben stieg die Zahl der Beschäftigten auf durchschnittlich 45,9 Millionen Personen. Somit arbeiteten 0,7 Prozent – 330.000 Personen – mehr als im Vorjahr. Dabei entfällt der Zuwachs jedoch beinahe ausschließlich auf den Dienstleistungsbereich. Insgesamt sank das BIP pro Erwerbstätigen um ein Prozent.

Für das laufende Jahr prognostizieren Ökonomen ebenfalls kaum eine Verbesserung. Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, erwartet ein Minus von 0,3 Prozent. Das Kölner Institut für deutsche Wirtschaft rechnet mit einem Einbruch von 0,5 Prozent. Optimistischer ist das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung: Es rechnet mit einem Wachstum von 0,6 Prozent. (sv)

Ein geschlossenes Spielwarengeschäft in Berlin: Die deutsche Wirtschaft ist 2023 geschrumpft Foto: picture alliance/dpa | Monika Skolimowska
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag