PARIS. Der Chef des deutschen, österreichischen und des Schweizer Ablegers des Kreditversicherers Allianz Trade, Milo Bogaerts, hat sich besorgt über die wirtschaftliche Lage in Deutschland geäußert. „Die anhaltende wirtschaftliche Schwäche in Europa, insbesondere in Deutschland, macht den hiesigen Unternehmen zu schaffen“, sagte Bogaerts bei der Vorstellung der internationalen Konjunkturprognose seines Unternehmens.
Die Analysten erhöhten in der Prognose die erwartete Zahl der deutschen Firmeninsolvenzen auf etwa 23.000 Betriebe, im September hatte Allianz Trade noch mit 21.500 Fällen gerechnet. Mit einem Rückgang dieser Zahl rechnen die Analysten erst ab 2026 – dann sollen es noch 22.100 Pleiten sein.
Lohnkosten als schlechter Einfluß für Deutschland
Die Gründe dafür sieht Bogaerts vielfältig. Zum einen stagniere die Nachfrage, zum anderen stiegen in Deutschland die Lohnkosten. Außerdem müßten viele Betriebe jetzt Kredite von Corona-Hilfen nachbezahlen.
Auch für den Westen insgesamt blickt Allianz Trade mit Sorge auf die wirtschaftliche Entwicklung. Hier könnten 2025 mehr als 1,6 Millionen Arbeitsplätze verlorengehen. Am stärksten davon betroffen sind Dienstleister, der Einzelhandel und das Baugewerbe. (st)