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Regierung verfehlt 15-Mio-Ziel: Experten: E-Autos in Deutschland „im Rückwärtsgang“

Regierung verfehlt 15-Mio-Ziel: Experten: E-Autos in Deutschland „im Rückwärtsgang“

Regierung verfehlt 15-Mio-Ziel: Experten: E-Autos in Deutschland „im Rückwärtsgang“

Prognose: Auf deutschen Straßen werden E-Autos weiterhin in der großen Minderheit sein.
Prognose: Auf deutschen Straßen werden E-Autos weiterhin in der großen Minderheit sein.
Auf deutschen Straßen werden E-Autos weiterhin in der großen Minderheit sein. Foto: picture alliance / Jochen Tack | Jochen Tack
Regierung verfehlt 15-Mio-Ziel
 

Experten: E-Autos in Deutschland „im Rückwärtsgang“

Sinkende Kaufprämien, explodierende Kosten: Für-E-Autos sieht es düster aus. Laut Experten muß die Regierung ihr Ziel, bis 2030 15 Millionen Stromer auf die Straße zu bringen, „beerdigen“.
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BERLIN. Das Elektroauto bewege sich in Deutschland in den nächsten Jahren „im Rückwärtsgang“. Zu diesem Schluß kommen die Mobilitäts-Experten Ferdinand Dudenhöffer und Helena Wisbert. In einem von der Wirtschaftswoche veröffentlichten Beitrag schreiben sie, daß der Verkauf von Fahrzeugen mit Batterieantrieb nicht steigen, sondern fallen werde.

Im vergangenen Jahr habe es in diesem Bereich 741.000 Neuzulassungen gegeben. Für 2023 rechnen sie mit 508.000 und für das nächste Jahr nur noch mit 455.000 E-Auto-Verkäufen: „Damit ist das Ziel der 15 Millionen Elektroautos auf Deutschlands Straßen 2030 beerdigt.“ Ende 2022 seien demnach 1,8 Millionen Elektroautos auf Deutschlands Straßen gefahren.

E-Auto-Ziele der Regierung werden zur „Makulatur“

Selbst wenn man „ab 2025 jährlich 800.000 Elektroautos neu auf die Straße bringen würde“, wäre Deutschland 2030 gerade mal bei 7,5 Millionen Elektroautos im Bestand – also nur bei der Hälfte der Vorgabe. Dudenhöfer, Direktor des „CAR – Center Automotive Research“ und Wisbert, Hochschullehrerin für Automobilwirtschaft, meinen: „Die ambitionierten Elektroautoziele in Berlin werden durch die Kappung der Förderung, die hohen Strompreise und steigende Batteriekosten reine Makulatur.“

Als Gründe nennen die Experten die sinkenden Kaufprämien, die steigenden Kosten bei Lithium-Ionen-Batterien und die Strompreisexplosion. Der zwischenzeitliche Boom sei von der sogenannten „Innovationsprämie“ in Höhe von 9000 Euro beim Erwerb eines E-Autos getrieben worden. Diese werde nun gesenkt. Benziner werden dadurch im Vergleich noch deutlich günstiger.

Benziner hat bei Kleinstwagen Preisvorteil von 10.000 Euro

Bei den Einstiegsmodellen der E-Autos zwischen 20.000 bis 35.000 Euro werden sich in diesem Jahr Preissteigerungen zwischen neun und 17 Prozent und 2024 zwischen 17 und 33 Prozent ergeben. Damit erhöhe sich „der Preisabstand für den Kleinstwagen Fiat 500 Elektro zum Verbrenner 2023 um 8000 Euro und 2024 gar um 10.000 Euro“. Beim Opel Corsa werde die Preisdifferenz zum Benziner 2023 knapp 5000 Euro und im kommenden Jahr 7000 Euro betragen.

Hinzu komme, daß Autofahrer in Deutschland „mit hohen Stromkosten als Folge des Ukrainekriegs sowie der rigiden deutschen Energiepolitik konfrontiert“ werden: „Lag Haushaltsstrom Anfang 2022 preislich in vielen Kommunen noch bei rund 0,30 Euro/kWh, so steigt etwa in München der Preis auf 0,62 Euro/kWh. An Schnellladern waren im Spätherbst bereits Preise über 0,70 Euro/kWh üblich.“

Die Strompreisbremse dürfte, so Dudenhöfer und Wisbert, keine Entlastung bringen, denn sie gelte für 80 Prozent des Stromverbrauchs – und das Laden neuer Elektroautos addiere sich obendrauf. (fh)

Auf deutschen Straßen werden E-Autos weiterhin in der großen Minderheit sein. Foto: picture alliance / Jochen Tack | Jochen Tack
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