WOLFSBURG/EMDEN. Die Krise beim Absatz von Elektroautos hat nun auch Volkswagen erreicht. Die Nachfrage liege 30 Prozent unter den anvisierten Produktionszahlen, erklärte Betriebsratschef Manfred Wulff. Der Konzern entschied sich daher, die Produktion der Stromer in seinem Emdener Werk zu drosseln. Dies berichtet die Nordwest-Zeitung.
Dies hat gravierende Folgen: 300 Zeitarbeitern hat der Konzern inzwischen gekündigt. In den nächsten Wochen bis zu den Werksferien wird der Autobauer die Spätschichten streichen. Dabei geht es vor allem um die Herstellung des Elektro-SUV ID.4 sowie um die Produktion der ersten Fahrzeuge der erst kürzlich vorgestellten Limousine ID.7. Den Festakt zum Start dieses E-Autos hat VW auch verschoben. Die Produktion von Autos mit Verbrennermotoren sei von den Maßnahmen nicht betroffen.
E-Auto-Produktion: VW verlängert Ferien
Darüber hinaus verlängerte VW die Werksferien im Elektrosegment um eine Woche. „Die Kundenzurückhaltung merken wir in der Elektrowelt ganz vehement“, sagte Wulff. In der Belegschaft herrsche angesichts der Kürzungen Ernüchterung.
VW verbreitet dennoch Optimismus: „Wir sind zuversichtlich, daß die Auslastung des Werks mit der Markteinführung des ID.7 Ende des Jahres wieder steigt“, sagte eine VW-Sprecherin der Zeitung.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) sagte, „mit Sorge“ betrachte er „die aktuelle Delle in der Nachfrage bei E-Autos – und zwar nicht nur bei Volkswagen, sondern bei allen Herstellern“. Der Politiker will nun neue Kaufanreize schaffen. Dabei komme auch eine vergünstigte Mehrwertsteuer in Betracht. (fh)