BERLIN. Deutschland ist in die Rezession abgerutscht. Laut Statistischem Bundesamt sank die Wirtschaftsleistung von Januar bis März um 0,3 Prozent. Damit lag das Wachstum im zweiten Quartal in Folge im Minus. Von Oktober bis Dezember 2022 war es um 0,5 Prozent gesunken. Bei zwei Negativ-Quartalen in Folge spricht man von einer Rezession.
Die hohen Strom- und Gaspreise drücken die Kauflaune der Deutschen. Der zurückgehende private Konsum ist der Hauptgrund für das Schrumpfen der Wirtschaft. Dieser sank im ersten Quartal um 1,2 Prozent.
Rezession: Scholz spricht von „Wirtschaftswunder“
Dabei hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) noch im März behauptet, Deutschland werde im Zuge der Energiewende und der grünen Transformation Wachstumsraten wie zu Zeiten des Wirtschaftswunders in den 1950er Jahren erleben. Nun zeigt sich das Gegenteil.
Kommt das von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geplante Verbot von Gas-, Öl- und Pelletheizungen, dürften die Deutschen noch weniger im Einzelhandel ausgeben. Denn sie müssen zehntausende Euro für Wärmepumpen und daraus folgende Sanierungsmaßnahmen ihrer Häuser zurücklegen.
So ist ein Aufschwung vorerst auch nicht in Sicht. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, rechnet nicht damit, daß Deutschland im zweiten Halbjahr aus der Rezession kommt. „Leider ist eine grundlegende Besserung nicht in Sicht, weil nach dem gestrigen Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas nun alle wichtigen Frühindikatoren im verarbeitenden Gewerbe sinken.“ (fh)