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Empfang beim G7-Treffen: Des Bayern Tracht ist des Linken Leid

Empfang beim G7-Treffen: Des Bayern Tracht ist des Linken Leid

Empfang beim G7-Treffen: Des Bayern Tracht ist des Linken Leid

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit seiner Frau Brigitte bei der Ankunft am Münchner Flughafen: Bayerische Trachtenträger stehen zum Empfang Spalier
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit seiner Frau Brigitte bei der Ankunft am Münchner Flughafen: Bayerische Trachtenträger stehen zum Empfang Spalier
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit seiner Frau Brigitte bei der Ankunft am Münchner Flughafen: Bayerische Trachtenträger stehen zum Empfang Spalier Foto: picture alliance/ Daniel Karmann/dpa
Empfang beim G7-Treffen
 

Des Bayern Tracht ist des Linken Leid

Bayern tragen Trachten und das „woke“ Milieu schäumt vor Wut: Der Empfang der Staatsmänner anläßlich des G7-Gipfels in Garmisch-Partenkirchen sorgt bei linken Twitter-Nutzern für Furore. In spießiger Manier stellen sie einmal mehr ihren Haß auf deutsches Brauchtum unter Beweis. Ein Kommentar.
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Erinnern Sie sich noch an den G20-Gipfel 2017 in Hamburg? Als Bilder fröhlicher Shanty-Chöre um die Welt gingen, die die Staatsgäste im Fischerhemd und zu den Klängen von „Seemann, deine Heimat ist das Meer“ begrüßten? Natürlich nicht. Es waren vielmehr Bilder autonomer Krawalle und brennender Autos, die das Großereignis prägten. Olaf Scholz, damals noch Erster Bürgermeister der Hansestadt, sah sich dazu genötigt, für die Zumutungen um Entschuldigung zu bitten.

Im direkten Vergleich zum Hamburger Chaos-Gipfel, wirken die Bilder des G7-Treffens im oberbayerischen Garmisch-Partenkirchen wie eine Wohltat – ganz gleich, was von dieser Zusammenkunft und den dort getroffenen Entscheidungen zu halten ist. Besondere Aufmerksamkeit erhalten aktuell die Bajuwaren, die zum Empfang der Staatsmänner am Flughafen Franz Josef Strauß in Tracht Spalier standen. Ihre traditionelle Kleidung schürt auf Twitter den Volkszorn vieler Bessermenschen aus dem „woken“ Milieu.

Die Bayern als „indigenes Volk“

Eröffnet hatte den Reigen die taz, welche noch einigermaßen lustig über die Teilnahme „indigener Völker“ am G7-Gipfel spöttelte. Schnell stießen andere Kommentatoren aus der links-journalistischen Blase hinzu, die mit süddeutscher Folklore offenbar nicht viel anzufangen wissen. So twitterte Spiegel-Auslands-Ressortchef Mathieu von Rohr – traumatisiert von Gamsbart und Krachlederner – es sei „kaum auszudenken“, was ein Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) als Kanzler mit „dem Deutschlandbild in der Welt angestellt hätte“. Nun, ein Claas Relotius hätte mit seiner blühenden Fantasie bestimmt genügend Ideen gehabt.

Natürlich ehrt es den gebürtigen Schweizer von Rohr, wenn er sich solche Sorgen um Deutschlands Außenwirkung macht – Mal ganz davon abgesehen, daß dieses Kind dank weltweit gefeierter Oktoberfeste längst in den Maßkrug gefallen ist. Aber darum soll es nur am Rande gehen.

Im Fahrwasser dieser angesäuerten Betrachtungen schwappte eine ganze Welle beleidigter Kommentare über die gelungene Inszenierung bayerischen Brauchtums. „Peinlich“ oder „Deutschtümelei“ ist da immer wieder zu lesen, kurioserweise oft verknüpft mit dem Hinweis, die bayerische Tracht könne ja gar nicht Gesamtdeutschland repräsentieren. In typisch piefiger Selbstgeißelung schaffte die ostdeutsche Autorin Anne Rabe es zudem, den Themenkomplex Auschwitz in die Diskussion einzubringen. Wohlgemerkt: Es ging immer noch um die bayerische Tracht.

Linke beweisen spießige Humorlosigkeit

Noch mehr Fahrt in die Sache brachte schließlich ein Tweet von CNN-Moderator Jake Tapper, der linke Twitter-Nutzer zu reflexhaften Beiträgen veranlaßte. Sein Verbrechen? Tapper postete sichtlich gut gelaunt ein Video aus einem Biergarten, in dem zwei Buben beim Tanzen eines Schuhplattlers zu sehen sind. „Guten Abend aus Deutschland“ schrieb der US-Nachrichtensprecher dazu. Das reichte bereits, um eine Schlammlawine aus Empörung und spießiger Humorlosigkeit auszulösen.

Bemerkenswert ist dabei die geringe Zahl an Kommentaren aus den USA. Dafür tummelten sich unter Tappers Tweet Hunderte schlechtgelaunte Deutsche aus vermutlich eher urbanen Gegenden, die den Amerikaner in oberlehrerhaftem Ton über die Peinlichkeit des Gezeigten aufzuklären versuchten und sicherstellen wollten, daß dieser bloß kein falsches Deutschlandbild bekommt.

Hier muß die Frage erlaubt sein, was sich die mit Teilen ihrer Kultur fremdelnden Deutschen stattdessen gewünscht hätten. Vermutlich Bilder der peinlichen und schlecht besuchten Anti-Gipfel-Demo, die vor allem durch rote Fahnen und Sowjetsymbole auffiel. Oder hätten es eher Bilder aus Berliner Freibädern sein dürfen, als aktueller Höhepunkt neudeutscher Sommerkultur?

Bunte Vielfalt – aber nicht für die bayerische Tracht

Statt der berechtigten Freude darüber, daß das Bild von Deutschland im Ausland nicht mehr von Stahlhelmen und Blitzkriegen, sondern von Tracht, Volkstänzen und dem, wenngleich inzwischen unverdienten Ruf deutscher Effizienz geprägt ist, zeigten sich einmal mehr Selbsthaß und Unverständnis darüber, was deutsche Kultur denn überhaupt ist.

Wo sonst jede Minderheit für ihre „bunten Traditionen“ gefeiert und fetischisiert wird, herrschte plötzlich eine durchaus in den Bereich der „Haßkommentare“ abgleitende Intoleranz, die nur mit den neurotischen Komplexen des „woken“ Milieus gegenüber den Auswüchsen des Eigenen erklärt werden kann.

Natürlich weiß auch ein gebildeter Medienmensch wie Jake Tapper, daß nicht jeder Deutsche Lederhosen trägt oder den Schuhplattler tanzt. So wie wir Deutschen selbstverständlich wissen, daß der Schotte nicht ständig im Kilt Baumstämme wirft oder der Grieche unentwegt zum Sirtaki die Beine schwingt. Aber diese Gedankentransferleistung war den Berufsempörten letztendlich nicht zuzutrauen. Zurück bleibt der Eindruck beispielloser Verklemmtheit, wie sie leider so typisch für die Epigonen des antideutschen Zeitgeistes ist.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit seiner Frau Brigitte bei der Ankunft am Münchner Flughafen: Bayerische Trachtenträger stehen zum Empfang Spalier Foto: picture alliance/ Daniel Karmann/dpa
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