DOHA. Deutschland und Katar haben sich auf einen Vertrag über die Versorgung mit Flüssiggas aus dem arabischen Land geeinigt. Ab 2026 soll der Wüstenstaat die Bundesrepublik jährlich mit bis zu zwei Millionen Tonnen des Rohstoffs beliefern, teilte das katarische Energieministerium mit. Der Vertrag wurde über eine Laufzeit von 15 Jahren geschlossen.
Der Chef des Bundesverbands Erdgas, Ludwig Möhring, bezeichnete das Abkommen als „gutes Signal für zusätzliche LNG-Mengen aus Deutschland“. Jedoch betonte er, daß die vereinbarte Menge lediglich „gut drei Prozent des deutschen Bedarfs“ ausmache. Der Ökonom Jan Schnellenbach teilte diese Einschätzung. Der Vertrag sei „ein Start“, jedoch werde dieser alleine die Gasversorgung der Bundesrepublik nicht sicherstellen. „Dafür sind die Mengen zu gering“, sagte er.
US-Konzern soll katarisches Gas nach Deutschland liefern
Katars Energieminister Saad Scharida al-Kaabie bezeichnete bei einer Pressekonferenz das Verhältnis zwischen den Regierungen Deutschlands und seines Landes als „großartig“. Dem Minister zufolge wird das Gas künftig über den US-amerikanischen Energiekonzern Conoco Phillips geliefert.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte sich lange um dieses Abkommen bemüht. Bereits im vergangenen März war er in die katarische Hauptstadt Doha geflogen, um seinen Amtskollegen Scheich Mohammed bin Hamad Al Thani für entsprechende Verhandlungen zu treffen. „Man muß jetzt mit Partnern, die ihre Eigenheiten haben, sprechen“, sagte Habeck damals in Richtung kritischer Stimmen. (st)