FRANKFURT/MAIN. Die Forderungen der Deutschen Bundesbank aus dem Zahlungsverkehrssystem Target 2 sind im Juli erstmals auf mehr als eine Billion Euro gestiegen. Mit Stand 31. Juli erreichte der Saldo 1.019 Milliarden.
Target-2-Salden beschreiben Forderungen einer nationalen Notenbank gegenüber der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie hat wiederum ihrerseits Forderungen gegenüber den Notenbanken der anderen Euro-Staaten. Die Verbindlichkeiten gegenüber Deutschen Bundesbank sind in der Eurozone die mit großem Abstand höchsten Forderungen aus dem Zahlungsverkehrssystem.
Deutschland ist größter Gläubiger
Derzeit beeinflussen auch Anleihekäufen der EZB den Saldo. Neben einem seit 2015 anhaltenden Programm kauft sie seit dem Frühjahr auch im Zusammenhang der wirtschaftlichen Stützung von Staaten in der Corona-Krise Anleihen.
Target 2 ist ein seit 2007 bestehendes Zahlungsverkehrssystem, das grenzüberschreitende, nationale Transaktionen im Euroraum abwickelt. Deutschland ist der größte Gläubiger während Italien die größten Verbindlichkeiten aufweist. Kritiker weisen regelmäßig darauf hin, daß Deutschland beispielsweise im Fall einer Währungskrise auf den Forderungen sitzen bleiben könnte. (jv)