KÖLN. Lufthansa-Chef Carsten Spohr sieht in technologischen Fortschritten in der Luftfahrt den richtigen Weg zum Klimaschutz. Gleichzeitig beklagte er auf dem Wirtschaftsgipfel der Zeitung die Welt die mangelnde Bereitschaft von Verbrauchern, freiwillige Klimaabgaben für Flüge zu bezahlen.
Lufthansa bietet eine vollständige Klima-Kompensation für innerdeutsche und Interkontinentalflüge an. Von dieser Möglichkeit wird laut Spohr zu wenig Gebrauch gemacht. „Ungefähr ein bis zwei Prozent der Kunden nutzen die günstigste Kompensationsmöglichkeit“, sagte Spohr. „Die teurere Variante wird von so wenigen Kunden genutzt, die könnte ich alle per Handschlag begrüßen.“
Kein Fliegen ohne Flüssigtreibstoff
Der Weg zu mehr Klimaschutz gehe aber über technische Innovationen. 25 Prozent der CO2-Emmissionen ließen sich Spohr zufolge durch Verbesserungen im Flugzeugbau einsparen. Weitere zehn Prozent durch eine bessere Organisation des europäischen Luftraums.
Batteriebetriebenes Fliegen sei hingegen keine Lösung, da die Energiedichte von Batterien nur ein Fünfzigstel derer von Kerosin betrage. „Es ist keine Technologie in Sicht, die uns von flüssigen Treibstoffen befreien könnte“, betonte er. Umso wichtiger sei es, daß die Politik endlich die Herstellung von klimaneutralem, syntethetischem Treibstoff auf Wasserstoffbasis fördert. (tb)