BERLIN. Die Bundesregierung will die Begriffe „Ehemann“ und „Ehefrau“ aus der Steuererklärung streichen, um niemanden zu diskriminieren. Stattdessen soll künftig eine geschlechtsneutrale Variante verwendet werden, wie aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervorgeht, die der Rheinischen Post vorliegt.Sowohl aus den papiergebundenen Vordrucken, wie auch aus den Formularen der elektronischen Steuererklärung, sollen die Bezeichnungen „Ehefrau und „Ehemann“ in Person A und Person B geändert werden.
„Die Berücksichtigung von Gendergesichtspunkten hat für die Bundesregierung einen hohen Stellenwert. Dies gilt insbesondere auch bei der Gestaltung der Steuererklärungsvordrucke. Entsprechender Handlungsbedarf wurde erkannt“, begründete die Bundesregierung das Vorhaben.
Der Bundestagsabgeordnete Markus Herbrand (FDP) kritisierte auf Twitter, daß die geschlechtsneutrale Anpassung längst überfällig sei. „Ich habe kein Verständnis dafür, warum die Bundesregierung so lange braucht, um längst überfällige Anpassungen diskriminierungsfreier Steuerformulare vorzunehmen“, betonte er.
Ich habe kein Verständnis dafür, warum die Bundesregierung so lange braucht, um längst überfällige Anpassungen diskriminierungsfreier Steuerformulare vorzunehmen @JBrandenburgFDP @fdp #Steuern #gleichberechtigung #Bürokratie https://t.co/39PBqbP91W
— Markus Herbrand (@HerbrandMarkus) April 15, 2020
(zit)