INGOLSTADT. Der Automobilhersteller Audi streicht mehrere tausend Stellen in Deutschland. Unternehmensleitung und Betriebsrat haben sich auf den Abbau von bis zu 9.500 Arbeitsplätzen bis 2025 geeinigt, teilte die VW-Tochter am Dienstag mit. „Dies geschieht entlang der demografischen Kurve – insbesondere durch Fluktuation und ein neues attraktives Vorruhestandsprogramm“, hieß es in einer Mitteilung.
Es werde keine betriebsbedingten Kündigungen geben, der Stellenabbau solle sozialverträglich verlaufen. Die verbleibenden 50.000 Angestellten in den Stammwerken Ingolstadt und Neckarsulm erhielten eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2029. Außerdem werde Audi 2.000 neue „Expertenstellen in Bereichen wie Elektromobilität und Digitalisierung“ schaffen.
Maßnahme soll Rendite-Zielkorridor von 9 bis 11 Prozent sichern
Bereits vor zwei Jahren hatte Audi einen „Transformationsplan“ gestartet, der bis 2022 rund 15 Milliarden Euro freispielen soll, unter anderem um den Umstieg auf andere Technologien erfolgreich zu bewältigen. Mit „Audi.Zukunft“ gehe das Unternehmen nun „auch die strukturellen Themen an“.
Dadurch solle die Produktionskapazität an beiden deutschen Standorten verbessert werden. „Die dadurch erwirtschafteten rund sechs Milliarden Euro sichern den strategischen Rendite-Zielkorridor von 9 bis 11 Prozent ab“, teilte das Unternehmen mit.
Laut Handelsblatt sei der Sparkurs von Mutterkonzern VW verordnet worden. Audi liegt seit dem Dieselskandal 2015 hinter den anderen beiden Premiumherstellern Daimler und BMW zurück. Der Konzern mußte mehrere Milliarden Euro Strafe zahlen und die Verkaufszahlen gingen zurück.
Auch Autozulieferer in der Krise
Dem Blatt zufolge habe der künftige Audi-Chef Markus Duesmann die Aufgabe bekommen, enger mit Porsche und VW zusammenarbeiten. Außerdem solle er in den kommenden sechs Jahren 30 Elektromodelle auf den Markt bringen und den Autobauer wieder profitabler machen.
In den vergangenen Monaten hatten auch mehrere Autozulieferer einen Stellenabbau angekündigt. Neben den fränkischen Unternehmen Bosch und Brose plant vor allem Continental ein drastisches Umbauprogramm. Auch kleinere Autozulieferer sind von der Branchenkrise betroffen. (ls)